Erkundungstour Laguna Arkhata und Cerro Khotapata (5291m)

Am Dienstag den 6.5.2014 machten sich Alexander von Ungern, Porfidio Rojas und Thomas Wilken auf, um eine für uns bisher unbekannte Region zu erkunden: Das Gebiet südlich des Mururata mit dem Ausgangspunkt Totoral Pampa.

Nachdem ich Fotos der Laguna Arkhata im Internet gefunden hatte, dachte ich mir, diese Region unbedingt mal selbst sehen zu müssen, am Besten in Kombination mit einem kleinen 5000er. Also aktivierte ich Porfi und Alex um dann morgens um 5 Uhr Richtung Totoral Pampa zu starten. Hinter Ventilla galt es zuerst einen interessanten Passübergang zu überwinden (das freilich noch per Auto), um dann in den ca. 4000m hoch gelegenen Talort zu gelangen.

Ein breites und erstaunlich grünes Tal erwartet uns, umrundet von prachtvollen Berggestalten, wobei vor allem der im ersten Morgenlicht leuchtende Illimani und die gewaltigen Südabstürze des Mururata herausragen. Drei grössere Seen säumen den Talgrund, als erstes passieren wir die grün schimmernde Laguna Laram Khota, die sich auf einem erstaunlich guten Pfad umwandern lässt. Der nächsthöhere See heisst Laguna Kellhua Khota (Khota ist der Ausdruck für See auf Aymara) und liegt in einem grünen Tal, umrahmt von majestätischen Felswänden. Wenn genug Niederschlag fällt, soll es hier gute Möglichkeiten zum Eisklettern geben - momentan finden sich aber keine gefrohrenen Wasserfälle in der Wand. Dafür sehen wir nah am Weg eine Condormutter mit ihren 4 noch braun gefärbten Zöglingen. Schritt für Schritt lassen sie uns herankommen, um sich dann doch einer nach dem anderen in die Lüfte zu erheben. Am Talende müssen wir uns durch steile Schuttfelder wühlen um dem Traumziel ganz nahe zu sein. Nach dem Überwinden eines letzten Felsriegels liegt die tiefblaue Laguna Arkhata direkt vor uns. Welch ein Anblick: Direkt über dem riesigen See ragt die gewaltige Südwand des Mururata auf. Ein weisglänzender Kontrast zu dem kräftigen Blau des Sees.

Von hier aus suchen wir uns nun einen Berg im nördlichen Kamm oberhalb des Sees aus. Es gibt mehrere Möglichkeiten, so dass wir in jedem Fall noch zu unserem Gipfel kommen. Etwas überrascht finden wir Wegspuren, welche die schuttige Flanke hinauf leiten. Das erleichtert die Arbeit etwas und bald sehen wir den Grund für die Aufstiegsspuren: Minenarbeiter haben ihn angelegt, und auch wir bekommen zahlreiche Mineralien zu Gesicht. Vor allem Blei und Kupfer finden sich in rauhen Mengen. Aber auch kleinere Mengen Pyrit und Bergkristalle bekommen wir zu Gesicht. Oberhalb der Region mit den Mineralien verliert sich dann auch die Spur und wir steigen durch steile Schutthänge bis wir den aussichtsreichen Gipfelgrat erreichen. Wir entscheiden uns für den linken Gipfel und haben sogar wirklich die höchste Erhebung erwischt. Mein GPS zeigt 5291m an, was sich genau mit der Karte deckt, welche unseren Gipfel als Cerro Khotapata ausweist. Neben der gewaltigen Rundsicht auf etliche 5000er und 6000er mit Huayna Potosi und Chacaltaya als Endpunkt zeigt sich uns ein weiterer Condor der relativ nah am Gipfel vorbeifliegt.

Für den Abstieg wählen wir steile Schutthänge aus, die uns Stück für Stück zurück ins Tal bringen.

Es ist gut möglich, dass wir diese Tour demnächst sowohl als Tagestour anbieten werden und auch als mögliche Verlängerung unseres Hampaturitrekkings, was zwei bis drei zusätzzliche Trekkingtage bedeuten würde.

Thomas Wilken