Am 1. Oktober 2016 machten sich Porfidio Rojas und Thomas Wilken nach Pisiga auf, um einen unbekannten Berg zu besteigen: den 5892m hohen Vulkan Cabaray (GPS Messung am Gipfel).

Der Cabaray zählt definitiv zu den zahlreichen, unbekannten Hochgipfeln in Bolivien und wird sehr selten bestiegen. Ein kleiner Steinbau mit Holzstücken fand sich trotzdem nahe des Gipfels, eventuell ist es auf die Inka zurückzuführen!?

Mit 5892m ist der Cabaray der höchste Berg zwischen dem Sajamagebiet und den südlichen 6000er Vulkanen Boliviens. Dementsprechend umfangreich ist die Fernsicht vom Gipfel dieses imposanten Berges. In allen Himmelsrichtungen steht weit und breit kein höherer Berg im Weg und die Schau geht bis zum Illimani, weit nach Chile hinein, über den Salar de Coipasa und nicht zuletzt über den buntgefärbten Gratrücken zu den diversen Nebengipfeln des Cabaray. Dieser gigantische Bergstock bildet nämlich eine Kette aus mehreren Hochgipfeln bis hin zum benachbarten Taita Sabaya. Dabei wechseln schroffe Abgründe mit imposanten Tiefblicken sich mit weiten und farbenfrohen Schuttfeldern ab.

Ausgangspunkt ist der Ort Pisiga, praktisch direkt an der chilenischen Grenze. Einfache Unterkünfte, Läden und Verpflegungsstände sind vorhanden. Auch die Strassenverbindung ist gut, das es sich um den Hauptübergang zwischen dem bolivianischen Oruro und dem chilenischen Iquique handelt.

Infos zum Berg Cabaray zu bekommen, war gar nicht einfach: kaum jemand wusste auch nur, wie man an den Berg herankommt. Die grobe Richtung wurde uns aber angezeigt und wir folgten einfach mal den zahlreichen Fahrspuren und hielten im Zweifelsfall immer auf den Nordteil des Berges zu. Und wirklich kamen wir deutlich näher an den Berg heran, als wir gedacht hatten. Steinige Fahrspuren, vermutlich Schmugglerwege, leiten uns bis auf über 4800m an die Bergflanke. Perfekt zum starten. Der lange und steile Nordgrat hingegen ist sehr mühsam, aber gefahrlos zu durchsteigen. Besonders der hell gefärbte Gipfelkopf mit seinem steilen Schlusshang wirkt imposant, verlangt allerdings auch einiges an Mühen von potenziellen Besteigern. Aber das gewaltige Gipfelpanorama mit den atemberaubenden Tiefblicken ist aller Mühen wert. Direkt neben uns ragt mit dem Isluga auf chilenischer Seite ein aktiver Vulkan auf, ebenfalls eine sehr imposante Erscheinung. Der Abstieg verläuft über die westseitigen Schuttfelder und führt sehr direkt zurück zum Auto.

Insgesamt eine sehr spannende Tour in kaum je begangenen Bergregionen und fantastischer Landschaft. Wir werden demnächst eine Tour in der Region zusammenstellen, welche diese Besteigung mit dem Besuch des Salar de Coipasa verbindet.


Besteigung des Cabaray bei Pisiga

Besteigung des Cabaray bei Pisiga

Besteigung des Cabaray bei Pisiga