Bolivien Salar de Coipasa

Die Alternative zum Salar de Uyuni im Andenhochland von Bolivien heisst Salar de Coipasa

Der weltgrößte Salzsee ist in Gefahr: Am Salar de Uyuni soll der Lithiumabbau in den nächsten Monaten starten. Bolivien besitzt in seinen Salzseen mit 21 Millionen Tonnen das weltweit größte Lithiumvorkommen. Allerdings ist das Land alleine nicht in der Lage, das “weiße Gold” abzubauen.

Nun wird die Strategie geändert: Das chinesische Konsortium um den weltgrößten Batteriehersteller CATL soll für die Förderung die sogenannte Direkte Lithium-Extraktion (DLE) einsetzen. 

Das würde für den Salar de Uyuni eine erhebliche Gefahr bedeuten. Neben Bohrlöchern würden natürlich auch die dazu erforderlichen Anlagen das Erlebnis eines Besuchs des Salar de Uyuni erheblich einschränken.

Das geplante DLE Verfahren soll weniger Frischwasser verbrauchen und einen deutlich geringeren Eingriff in die Natur darstellen. Anstatt der großen Eindampfungsbecken benötige man nur noch Bohrlöcher. Ob das dann in dieser Form abläuft, wird sich zeigen. Denn diese Methode ist noch nicht richtig erprobt worden. Somit würde es einige Zeit brauchen, bis wirklich Lithium gefördert werden kann.

Bolivien Cabaray Cordillera Occidental

Falls es wirklich soweit kommt, könnte der Salar de Coipasa als Alternative dienen. Er besitzt mit 2218 Quadratkilometern ebenfalls eine  beträchtliche Fläche, welche von Jeeps befahren werden kann. Mit dem Cerro Coipasa inmitten der Salzwüste gibt es einen exzellenten Aussichtspunkt, der durchaus zu Fuß gut erreichbar ist. Mit dem 6000er Alto Toroni und dem bunt gefärbten Cabaray befinden sich weitere Highlights für Bergsteiger in der direkten Umgebung des Salar de Coipasa.

Die weiß glänzende Oberfläche, umringt von gewaltigen Vulkanbergen, grünen Hochflächen und spitzen Felsgipfeln, zählt definitiv zu den eindrucksvollsten Landschaften im Andenstaat Bolivien. 

Und das praktisch ohne jegliche touristische Nutzung, also in einsamster und ursprünglicher Berglandschaft. 

Allerdings ist auch hier zu befürchten, dass die Suche nach dem schnellen Reichtum diesen Salzsee ebenfalls als Zielobjekt auswählen könnte. 

Von der Andenmetropole La Paz aus ist die Region in gut 5 Stunden per Auto zu erreichen.

Noch ist die Bergregion bei Pisiga im Departamento Oruro ein Geheimtipp und auch deshalb für alle anspruchsvollen Bolivien Reisenden eine ernsthafte Option. Es gibt mittlerweile schon einen Reiseveranstalter, der diese Region in sein Programm aufgenommen hat.

Thomas Wilken - SuedamerikaTours.de bietet schon jetzt Touren in der Region zwischen Pisiga und Oruro an.

Die großen Salare in Bolivien sind durch geologische Prozesse entstanden, die vor Millionen von Jahren begannen. Die Entstehung geht auf die Verdunstung des vorgeschichtlichen Binnenmeeres namens "Lago Minchín" zurück, das vor etwa 40.000 bis 30.000 Jahren existierte. Dieses Binnenmeer bedeckte ein riesiges Gebiet, das sich über die heutigen Salzpfannen und die umliegenden Gebiete erstreckte. Mit der Zeit verdunstete das Wasser des Binnenmeeres und hinterließ eine Schicht aus Salz und Mineralien. Bei bestimmten Wetterbedingungen bildet sich auf der Oberfläche der Salzpfannen eine glatte und reflektierende Schicht, die den Eindruck erweckt, dass der Himmel auf der Erde widergespiegelt wird.

Bolivien Cabaray

Bolivien Am Gipfelgrat des Cabaray