Entdecke El Bolsón, das alternative Mekka Patagoniens, wo der Geist der Hippie-Gegenkultur auf atemberaubende Natur trifft. Die argentinische Kleinstadt ist ein Zentrum für Ökotourismus, bekannt für ihren Bio-Anbau und den lebhaften Kunsthandwerksmarkt. Umgeben von majestätischen Bergen und Gletschern, bietet dir die Region erstklassige Wandermöglichkeiten und Bergsteigen zu spektakulären Gipfeln wie dem Cerro Piltriquitrón. Erkunde die traumhaften Refugio-Netzwerke, darunter der blau schimmernde Cajón del Azul und die anspruchsvolle Circuito Hielo Azul. El Bolsón ist dein Tor zu unvergesslichen Abenteuern in den argentinischen Anden.
El Bolsón: Dein Abenteuer-Guide für Patagoniens Hippie-Mekka und seine traumhaften Berge
Die kleine Stadt El Bolsón in Patagonien, Argentinien, ist weit mehr als nur ein malerischer Ort in den Anden. Sie hat sich als argentinisches Hippie-Mekka einen Namen gemacht und zieht bis heute Rucksacktouristen, Naturliebhaber und jene an, die einen alternativen Lebensstil suchen.
Wandern, Bergsteigen und Gegenkultur: Entdecke die schönsten Gipfel und Berghütten rund um die Aussteiger-Stadt im Herzen des argentinischen Seengebiets
Die Vergangenheit: Hippie-Kolonie und Gegenkultur
El Bolsón erlangte in den späten 1960er Jahren internationale Bekanntheit. Enttäuscht von der konservativen Militärdiktatur in Argentinien suchten zahlreiche junge Städter einen Gegenentwurf zur etablierten Gesellschaft. Sie zogen in das abgeschiedene Tal am Fuße des Cerro Piltriquitrón, um dort ein naturnahes Leben nach den Idealen der Hippie-Bewegung zu führen. Die Region bot die perfekte Kulisse für eine Aussteiger-Kultur, die auf Gemeinschaft, Naturverbundenheit und handwerkliche Selbstversorgung setzte. Bis heute hält sich der Mythos der Hippie-Kolonie, obwohl die ursprüngliche Bewegung in den späten 70ern weitgehend abgelöst wurde.
Die Gegenwart: Ökotourismus und Kunsthandwerk
Heute ist El Bolsón eine lebendige Kleinstadt in der Provinz Río Negro, die den Geist ihrer Vergangenheit bewahrt hat, sich aber gleichzeitig zu einem Zentrum für Ökotourismus entwickelt hat.
Der Handwerksmarkt:
Die zentrale Attraktion ist die Feria Artesanal (Kunsthandwerksmarkt) auf der Plaza Pagano, die an bestimmten Tagen stattfindet. Hier bieten Kunsthandwerker und Bauern ihre selbstgemachten Produkte an: von Keramik, Schmuck und Webereien bis hin zu lokalen Spezialitäten.
Wirtschaft und Bio-Anbau:
Die Region ist bekannt für den rein biologischen Anbau von roten Früchten (Beeren wie Himbeeren, Kirschen etc.) und Hopfen, was zahlreiche Mikrobrauereien hervorgebracht hat. Die Stadt ist Teil der Comarca Andina Patagónica del Paralelo 42, einem Wirtschaftszusammenschluss, der auf Tauschwirtschaft und ökologische Produktion Wert legt.
Bevölkerung:
Die Stadt hat laut Schätzungen (Stand 2015) etwa 19.100 Einwohner und ist ein beliebter Anlaufpunkt für Rucksacktouristen.
Der Spirit:
Während einige Althippies sich in ruhigere Regionen zurückgezogen haben, wird der alternative Charme von einer neuen Generation von Aussteigern und Künstlern am Leben erhalten.

Fakten und Infrastruktur
- Provinz: Río Negro
- Lage: Südanden, Argentinisches Patagonien, ca. 130 km südlich von San Carlos de Bariloche
- Höhe: 312 m - 422 m über dem Meeresspiegel
- Einwohner: ca. 19.100 (2015)
- Anreise: Über die Ruta Nacional 40 (RN 40), Busverbindungen (oft von Bariloche aus), kleiner lokaler Flugplatz (Flugzeuge).
- Unterkünfte: Vielfältige Optionen: Hostels, Hütten, Campingplätze, Gasthäuser und Berghütten (Refugios).
- Aktivitäten: Wandern, Bergsteigen, Mountainbiken, Kanufahren, Wintersport am Cerro Perito Moreno.
Wer im Seengebiet unterwegs sein möchte, kann sich mal hier umschauen:
Bergsteigen im Argentinischen Seengebiet. Eine mittelschwere Bergtour.
Die 5 schönsten Wanderungen
Die Umgebung von El Bolsón ist ein Paradies für Wanderer und bekannt für ihre Berghütten-Netzwerke (Refugios), die mehrtägige Touren ermöglichen. Für längere Touren muss man sich oft an den offiziellen Stellen registrieren.
Cajón del Azul
Beschreibung: Dies ist die beliebteste Wanderung und auch als Tagestour möglich, kann aber zu einem längeren Erlebnis ausgebaut werden. Sie führt entlang des Río Azul, dessen Wasser in den schönsten Blautönen schimmert. Der Höhepunkt ist eine enge Schlucht, der "Cajón", wo der Fluss zwischen 30 Meter hohen Felsen hindurchgepresst wird. Auf dem Weg dorthin und am Ziel gibt es Refugios.
'Dauer: Tagestour (ca. 4-6 Stunden hin und zurück) oder längere Tour mit Übernachtung in Refugios entlang des Río Azul.
Circuito Hielo Azul (Refugio Hielo Azul)
Beschreibung: Eine anspruchsvolle Mehrtageswanderung, die zur Hütte Refugio Hielo Azul führt und den gleichnamigen Gletscher erreicht. Die Tour startet in der Regel am Campingplatz "Doña Rosa" (Wharton). Die Wanderung durch Wälder und über steinige Abschnitte bietet spektakuläre Ausblicke auf Berge und Gletscher.
Dauer: 2 Tage (mit Übernachtung im Refugio), oft als Teil eines längeren Trekkings in die Umgebung.
Refugio Piltriquitrón
Beschreibung: Eine Wanderung auf den Hausberg von El Bolsón, den Cerro Piltriquitrón. Sie führt durch einen magischen Waldabschnitt, den Bosque Tallado (geschnitzter Wald), mit Kunstwerken in toten Baumstämmen. Die Hütte befindet sich unterhalb des Gipfels und bietet eine beeindruckende Aussicht auf das Tal von El Bolsón und die Andenkette.
Dauer: Ganztagestour, da der Aufstieg steil ist (ca. 6-8 Stunden hin und zurück).
Refugio Natación und weiter nach Warton
Beschreibung: Diese Wanderung kann als Etappe eines mehrtägigen Trekkings dienen. Sie führt durch wunderschöne Waldlandschaften und offene Wiesen. Das Refugio La Natación ist bekannt für seine ruhige Lage und kann als Ausgangspunkt für weitere Erkundungen genutzt werden, zum Beispiel zum Abstieg zurück nach Wharton oder um andere Refugios zu erreichen.
Dauer: Abhängig von der gewählten Route (ca. 1 Tag vom/zum Ausgangspunkt).
Circuit zur Laguna Negra (ab El Retamal)
Beschreibung: Eine längere Trekking-Option, die oft das Refugio El Retamal als Zwischenstopp nutzt und dann zur Laguna Negra (Schwarze Lagune) führt. Sie ist anspruchsvoller und weniger überlaufen als der Cajón del Azul. Die Wege sind von dichter Natur geprägt, und die Lagune bietet eine atemberaubende Hochgebirgslandschaft.
Dauer: 2-3 Tage, ideal für erfahrene Wanderer, die tief in die Wildnis Patagoniens vordringen möchten.

