Tiejerflue ( 2781m )

Riesenkegel über dem Schanfigg

Der Tiejerflue ist mit seinen 2781 Metern Höhe eine der stattlichsten Berggestalten der Plessuralpen. Schon während der Anfahrt durch das wildromantische Schanfigg nach Arosa bietet sein scharf geschnittener Kegel einen imposanten Blickfang.

Tiejerflue im Abendlicht

Wie seine Nachbarberge ist auch der Tiejerflue aus hellem, scharfkantigem Kalkstein aufgebaut. Diese bizarren Kalkformationen fordern unwillkürlich zu einem Vergleich mit den Dolomiten heraus, woraus die Bezeichnung "Aroser Dolomiten" für diese Berggruppe resultiert.

Weite Schuttfelder sorgen für einen recht mühsamen Aufstieg. Zudem fordert das durchgehend brüchige Gestein die volle und ungeteilte Aufmerksamkeit des Bergsteigers während der Kletterstellen.

Aufgrund seiner relativ freistehenden Lage bietet der Tiejerflue eine erstklassige Rund-und Fernsicht.

Für eine Übernachtung wäre das Naturfreundehaus Medergen in Erwägung zu ziehen, welches in gut anderthalb Stunden von Arosa aus zu erreichen ist, und sich als preiswerte Unterkunftsmöglichkeit im sonst so mondänen Arosa anbietet. Allerdings ist die komplette Tour ohne weiteres an einem Tag von Arosa aus durchzuführen, da der Ausgangsort mit seinen 1800 Metern ungewöhnlich hoch liegt.

Auch das 400 Meter tiefer gelegene Litzirüti böte sich als Ausgangspunkt an.

Tip: das Arosa Tourismusbüro bietet für 20 Franken geführte Touren auf den Tiejerflue an. Unter der kundigen Leitung von Bergführer Chris Gredig war der Tiejerflue eine meiner ersten "wirklichen Bergbesteigungen".

Eine Tour die ich immer noch immer wieder gerne durchführe.

Die Umgebung von Arosa bietet weitere interessante Wander-und Gipfeltouren, sodaß sich ein längerer Aufenthalt durchaus lohnen kann. Gehören die Gipfel der Plessuralpen auch nicht zu den ganz Großen der Alpen, so bieten sie doch imposante Ausblicke. Die Schutt-bzw. Felsflanken sind von einer Bilderbuchlandschaft der Extraklasse mit zahlreichen, versteckten Seeaugen und vielfältiger Pflanzenwelt umgeben. Auch die Chancen Wildtiere zu beobachten stehen im gesamten Gebiet sehr gut.

Der Wegverlauf

Vom Ausgangspunkt Oberseeplatz Arosa geht man rechts am markanten Postgebäude vorbei,

der Beschilderung folgend Richtung Untersee und Isel. Nach Erreichen der Isel links an der Kläranlage vorbei, der Beschilderung Maienfelder Furka folgend. Zur linken fällt nun eine markante hölzerne Hängebrücke ins Auge, welche überquert wird. Für Kinder ein besonderer Spaß ist es, das Schaukeln verboten Schild zu ignorieren. Nach der Brücke folgt geradeaus ein Pfad durch ein dichtes Fichtenwaldgebiet. Der Pfad führt weiter über eine vegetationslose Geröllfläche und einen Gebirgsbach (Brücke). Nun wendet er sich steil und mühsam in Serpentinen hoch, bis die Baumgrenze erreicht ist (Wegweiser). Wir folgen weiter dem Pfad Richtung Maienfelder Furka, bis dieser sich am nächsten Wegweiser teilt (Punkt 2156 m). Dort folgen wir nun dem linken und deutlicher ausgeprägten Wegverlauf bis wir etwa eine dreiviertel Stunde später die Maienfelder Furka erreichen. Zur Linken markiert eine kleine Schutzhütte diesen Ort (keine Übernachtungsmöglichkeit). Links an dieser Schutzhütte vorbei führen Pfadspuren und Markierungsstangen zum 2660 Meter hoch gelegenen Tiejer Fürggli, einem Übergang zwischen Schwarzhorn und Tiejerflue. Bei unsicheren Wetterverhältnissen kann man hier umschwenken und in 15 Minuten problemlos das Schwarzhorn besteigen. Zwar finden sich kaum Pfadspuren, aber man folgt dem Nordgrat über einfaches Gehgelände zum 2756 Meter hohen Gipfel. Nun aber weiter zum Tiejerflue: Vom Tiejer Fürggli leiten Pfadspuren westwärts durch Geröll in die Südflanke, welche abrupt enden, sobald die Felsabsätze erreicht sind. Über schuttbedeckte Felsen steigt man nun mäßig schwierig bis nahe unter den Ostgrat. Kurz unterhalb der Grathöhe quert man durch leichter werdendes Gelände linksseitig zum mit einem Vermessungssignal und Gipfelbuch versehenen Gipfel.

Abstieg : Durch einen Kamin ( WS ) auf den Westgrat und auf diesem über Schuttfelder zurück zur Maienfelder Furka. An der Waldgrenze angekommen bietet es sich an, beim Wegweiser rechts einem kleinen Waldweg Richtung Grünseeli zu folgen, um eine Rast an den beiden beschaulichen Seelein einzulegen. Der leichte Umweg ist innerhalb von 15 Minuten zu bewältigen und führt am Stausee vorbei zurück zur Kläranlage. Von dort sind nochmal 200 Höhenmeter Gegenaufstieg nach Arosa zu bewältigen.

Talort/Ausgangspunkt: Arosa ( 1800m )

Höhenunterschied: 1400 Höhenmeter mit Gegenanstiegen

Schwierigkeit: Fels: ws, kein Eis

Stützpunkte: Naturfreundehaus Medergen

Übernachtungsmöglichkeiten in Arosa: Jugendherberge, zahlreiche Hotels

Zeiten: Arosa-Tiejerflue: 3,45 Std. ; Tiejerflue-Arosa: 2,5 Std.

Verbindungen Bus/Bahn: Stündliche Zugverbindungen von Chur nach Arosa