Crap Mats (2946 Meter) Taminaberge

Aussichtsloge zum Ringelspitz

Der Crap Mats ist ein Gipfel im Bannkreis des gewaltigen Ringelspitz. Er hält zum Hauptgipfel der Taminaberge allerdings einen respektvollen Abstand. Obwohl er von Weitem nicht sehr zur Geltung kommt, ist er von Aus-und Ansicht her ein durchaus respektabler Berg. Es handelt sich um ein langgestrecktes Bergmassiv, welches sich aus dem Lawoital mit einer, steilen, hohen und stark zerklüfteten Wand erhebt. Felsschrofen und Schutthänge bilden die Westflanke.

Crap Mats

Die sanftere Südabdachung wird von einem auffällig hellen Mantel grauer, glatter Malmplatten gebildet, welche den Aufstieg über den Südostgrat erschweren. Dagegen bestehen die dunkleren Gipfelfelsen aus dem sog. Öhrlikalk.

Seine große Höhe und die vorgeschobene Lage machen diesen Gipfel zur einer Aussichtswarte per Exellence. Vor allem die Tiefblicke ins 2300 Meter tiefer gelegene Rheintal sind nur schwer zu überbieten.

Für Tiefblicke zum Taminser Gletscher lohnt sich der kurze Übergang zum Morchopf, der aber normalerweise sowieso mit dem Crap Mats zusammen erstiegen wird. Sehr interessant ist von hier auch die Übersicht über die Südflanken von Ringelspitz und Panärahörnern.

Wahrscheinlich ist die Bezeichnung mor, mora auf das Lateinische maurus, Mohr zurückzuführen, was ungefähr braunschwarz bedeutet, und die Färbung dieses Berges recht gut beschreibt. Hingegen bedeutet das romanische Crap "Stein", und mat Bursche. Mat ist ein vorrömisches Alpenwort.

Als Ausgangspunkt für eine Tagestour kommt hier nur der Flimser Ortsteil Barghis in Frage, welcher ausschließlich mit dem Postbus zu erreichen ist. Leider startet der erste Bus in Flims erst um 9 Uhr, weshalb diese Tour sehr starken Gehern vorbehalten ist. Einzige Alternative ist eine Nächtigung in der Ringelspitzhütte, was die Tour allerdings auf 2 Tage verteilt.

 

Der Wegverlauf

1) Mit Übernachtung Ringelspitzhütte

Talort für die Ringelspitzhütte ist Tamins, bzw. der Kunkelspass auf 1357 Metern Höhe. Von hier folgt man der Alpstraße nach Westen in ein Wiesentälchen. Im Talgrund zweigt der zunächst undeutliche Bergweg in der Straßenschleife nach Westen ab. Dann steigt er im Walde nahe der Geländekante zur Grossalp auf 1833 Metern an. Gegen Nordwesten erreicht man auf Viehspuren das obere Ende der Grossalp und die Hütte (auch die Alpstraße führt zur Grossalp, man benötigt aber eine Viertelstunde länger).

Man kann auch von Tamins aus direkt zur Hütte aufsteigen, benötigt dann allerdings 3,5 Stunden. Ca. 250 Meter nach dem Ortsausgang zweigt eine Waldstraße von der Passtraße ab, die kehrenreich durch den Sagaiwald aufsteigt. Weiter führt der Bergweg in das Lawoitobel und an Vorder- und Hinter Säss (1667 m) vorbei bis zum Talhintergrund. Unterhalb des Felsriegels vom Schafberg quert er einen Bach und biegt scharf gegen Südosten. Über einen Rasenhang erreicht man nun die Hütte.

Anderntags führt der Weg gegen Nordwesten am Berghüttli vorbei zum Lawoibach. Nun quert man den Bach in Richtung Westen und steigt über die Terrasse des mittleren Augstberges (2308 m) auf, bis auf 2449 Metern die Sandböden erreicht sind. In der Talmulde westwärts ansteigend, gelangt man zum Hang unter dem Tschepplateau, über den man je nach Schneeverhältnissen ansteigt. Von hier folgt nun ein kurzer Zwischenabstieg auf den Schutthalden an der Südseite des Grates. Unter den Felsköpfen vorbei steigend erreicht man leicht den Gipfel des Morchopf. Die tiefste Stelle im Grat liegt auf 2840 Metern, das Tschepplateau. Der Crap Mats kommt wie der Morchopf auf 2943 Metern. Eine Wegspur verbindet nun den Morchopf mit dem Crap Mats, welcher sich von hier aus ohne Mühe in 10 Minuten erreichen lässt.

2) von Barghis

Von Barghis aus steigt man auf dem Alpweg nach Lavadignas Miez, 2003 m, wendet sich nach Südosten einem Rasenrücken zu, und steigt über ihn zu Punkt 2447 auf. Hierbei gilt es sich an jeder Wegverzweigung Rechts zu halten (schlechte Beschilderung). Über Rasen, Schrofen und Schutt erreicht man nun bei Tschep Sura auf 2838 m den Rücken des Ringelspitz-Südgrates. Den besten Weg am Hang muss jeder für sich selbst ausmachen. Die logischste Variante umgeht eine felsige Wand auf der linken Seite. Über die Westseite des Südgrates erreicht man das Tschepplateau. Von hier aus folgt man dem oben beschriebenen Weg zum Gipfel des Crap Mats. Diesen Weg halte ich persönlich für den stilleren und schöneren. Bei sicherem Wetter besteht keine Gefahr durch den doch recht späten Aufbruch.

Talorte: Flims und Tamins (1100m)

Höhenunterschiede: Kunkelspass-Ringelspitzhütte: 650 Hm. , Ringelspitzhütte (2000 m)-Crap Mats: 1200 Hm. (mit Gegenanstiege ) ; Barghis ( 1552 m )-Crap Mats:1700 Hm. (mit Gegenanstiegen)

Zeiten: Barghis-Crap Mats: knapp 4 St. , Abstieg: 3 St. ; Kunkelspass-Ringelspitzhütte: 1,5 St. , Abstieg: 1 St. ; Ringelspitzhütte-Crap Mats: 3,5 St. ; Abstieg: 2,75 St.

Schwierigkeit: erfahrener Berggänger, Fähigkeit zur selbstständigen Wegsuche unerlässlich

Stützpunkte: Ringelspitzhütte

Übernachtungen im Talort: siehe Ofen, eventuell Übernachtung im Berghaus Barghis

ÖPNV-Anbindungen: Flims und Tamins mit stündlichen Busverbindungen von Chur, Barghis wird ab 9 Uhr von Flim Post aus angefahren