Cerro Milagro (4824m) Chile

Von der Termas de Jurasi in die bunten Berge.

Oft finden Badegäste zu den Termen von Jurasi am Startpunkt zum Cerro Milagro. Auch ein Kassierer hält sich normalerweise dort auf, um die 2000 Pesos Eintritt zu kassieren. Es erwartet uns eine herrliche Talwanderung mit verschiedenen Landschaftseindrücken. Vor allem die tief eingefrässten Schluchten und die bunt gefärbten Gesteinsformationen sind alle Mühen wert. Natürlich darf die eindrucksvolle Aussicht vom Gipfelgrat nicht unerwähnt bleiben, die Chancen Tiere zu sehen sind ebenfalls hoch. Vicunias, Gabelhirsche oder Viscachas sind keine Seltenheit, ziemlich sicher zu sehen sind Eidechsen und diverse Vogelarten.

Aufstieg Cerro Milagro

In dieser Region, obwohl sehr nahe an Putre gelegen, sind praktisch nie andere Wanderer anzutreffen. Das unangefochtene Highlight nach der Bergtour bietet natürlich ein Bad in den heissen Quellen. Hier lässt es sich leicht eine halbe Stunde aushalten. Getränke usw. sind selbst mitzubringen, es gibt nichts zu kaufen. Von Putre beträgt die Anfahrt nur angenehme 20 Minuten, sicherlich ein weiterer Pluspunkt für diese Tour. Zudem lassen sich von den Termen aus einige weitere Gipfel leicht besteigen.

Talort: Putre 3500m

Unterkunft: Hotel Cumbre Real in der Calle Baquedano, auch Transporte und Führungen

Ausgangspunkt: Termen von Jurasi, 4050m

Gehzeit: 4 Stunden Aufstieg und 2,5 bis 3 Stunden Abstieg

Höhenunterschied: Mit Gegenanstiegen ca. 900 Hm

Anfahrt: Von Putre auf die internationale Strasse Richtung Bolivien und dort nach ca. 5 Kilometern auf einer beschilderten Fahrstrasse rechts Richtung Termas de Jurasi abbiegen. Nach weiteren 3 Kilometern sind die Termen erreicht. Es gibt einen riesigen Parkplatz und mehrere Becken, von gefliesstem Badebecken bis hin zu Schlammbädern.

Blick zum Parinacota

Der Anstieg:

Zuerst steigen wir den deutliche Weg zu den Termen ab, was nur wenige Meter sind. Am gefliessten Becken vorbei folgen wir dem Pfad zum Bachbett. Die ehemalige Brücke ist leider von heftigen Regenschauern hinfortgetragen worden, sodass wir nun ins Bachbett absteigen müssen, über den Bach springen und auf der Gegenseite über dickere Steinbrocken wieder hinaufklettern.  Damit ist die erste Schlüsselstelle auch schon überwunden. Nun halten wir uns erstmal weit links, nahe am Bach und versuchen die spärlichen Pfadspuren zu nutzen. Zuerst ist der Anstieg fast eben, danach wendet sich das Bachbett nach Rechts und wir uns somit auch. Nun etwas deutlichere Spuren weisen uns den richtigen Weg durch eine Formation rötlichen Gesteins. Danach halten wir uns, weiterhin meistens auf Spuren, geradeaus und überqueren kleine, sehr kleine Schluchten. Am Schluss dieses Abschnittes kommt nun eine breitere Schlucht mit etwa 1,5 m Tiefe auf uns zu. Diese ist nicht einfach zu queren und wohl die wirkliche Schlüsselstelle. Wir gehen ein wenig am Schluchtrand entlang, und finden eine Stelle mit einem grossen Stein wo wir etwas steil auf kleinen Tritten hinunterklettern können und etwas leichter wieder hinauf. Vor uns tut sich nun ein abgeflachter Bergrücken auf. Hier lässt es sich gut ansteigen, aber nicht zu hoch, denn wir müssen nur die grossen Felsen unter uns lassen und halten dann gerade auf sie zu. Spuren zeigen den besten Weg, man kommt aber überall problemlos durch, wenn sich  uns auch immer mal wieder Kakteen in den Weg stellen. Spuren führen nun direkt ins Bachbette hinab wo wir einige Meter an seiner rechten Seite entlang laufen. Später halten wir uns ein paar Meter Oberhalb des Baches, bevor eine, manchmal vereiste, Engstelle überwinden.

Wir wechseln nun auf die linke Bachseite und wandern flach am Bach entlang. Nach wenigen Meter kommt unser Berg zum Vorschein. Seine buntgefärbte nordwest Seite wirkt von hier sehr verlockend. Das Bachbett gabelt sich nun und wir halten uns links und laufen erstmal direkt auf die rechte Seite des Berges zu. Dabei geht es einfach nur geradeaus, Wegspuren gibt es nicht mehr, aber die sandigen Hänge sind überall gut zu begehen und nicht allzu steil. Nach einem kleinen, aber deutlich sichtbaren Sattel wenden wir uns leicht nach Links um direkt im obersten Teil der bunten Steine zum Grat rüber zu queren.

Cerro Milagro Chile

Leichte Spuren führen nun direkt auf den Grat und wir steigen in weiten Serpentinen empor. Normalerweise herrscht hier etwas stärkerer Wind sodass wir kleidungsmässig vorberietet sein sollten. Links von uns sehen wir den Gipfel und haben ihn in wenigen Minuten erreicht. Das Altiplano breitet sich vor uns aus mit den Zwillingsvulkanen Pomerape und Parinacota. Die nahegelegenen Hochgipfel der bunten Berge bieten einen imposanten Anblick, werden aber noch vom ebenfalls nahen Taapaca und seinen Nebengipfeln übertroffen.  Weit unter uns ist das mit Kasernen geschmückte Putre zu erkennen.

Rechts vom Gipfel finden wir eine kleine, rotgefärbte Einkerbung, die wir direkt absteigen können. Bzw. können wir sie abfahren was den interessantesten Teil des Abstiegs darstellt. Unterhalb der Steine wird die Landschaft wieder sandig und wir halten uns etwas Links des grossen Buckels über uns, um dann geradeaus in manchmal leicht abschüssigem Gelände zum Anstiegsweg zurück zu kehren. Diesem folgen wir bis wir die einladenden Termen wieder erreichen. Diesmal bleibt sicher noch etwas Zeit für ein Bad.

Koordinaten:

Termen von Jurasi: S18° 12.602 W 69°30.663
Felsentor: S18° 13.323 W 69°29229 (4430m)

Cerro Milagro Gipfelblick