Bolivien - Land im Herzen Lateinamerikas

Bolivien ist das Land Südamerikas mit überwiegend indigener Bevölkerung. Hier werden uralte, vorkolumbianische Traditionen lebendig gelebt. Es gibt unzählige Relikte der Inka-Zeit.

Auf unseren Touren in Bolivien erhalten Sie einen guten Einblick in die Kultur der alten Inka-Zeit. Die Menschen leben - vor allem in den ländlichen Gegenden - immer noch nach den Sitten und Bräuchen längst vergangener Tage.

Bolivien wartet mit einer spektakulären Natur auf: Von Regenwald bis Wüste gibt es so gut wie alles. Zu den Attraktionen gehören Bergriesen, kuriose Felsformationen, spektakuläre, vielfarbige Täler und unvorstellbar weite Ebenen mit Salzpfannen. Auch die koloniale Architektur der Städte ist äußerst sehenswert, insbesondere das spektakuläre Zentrum der ehemaligen Silberstadt Potosí.

Ein gutes Drittel des Landes bedeckt das Hochland. Und hier finden sich auch viele der bekanntesten Naturhighlights des Landes.

Reisetipps in Bolivien

  • Karges Land und reiche Stadt: Potosí
  • Universitätsstadt, offizielle Hauptstadt und koloniales Kleinod: Sucre
  • Misiones de Chiquítos
  • Präkolumbische Ruinen von Tiahuanaco
  • Inkaruinen von Samaipata
  • Millionenstadt und Regierungssitz La Paz
  • Boomtown Santa Cruz
  • Prächtigen Holzkirchen der Jesuitenmissionen in der Chiquítania
  • Silberberg Cerro Rico
  • Prachtbauten der Silberbarone von Potosí
  • Nationalparks des östlichen Tieflandes
  • Flamingos und Salzwüsten im Hinterland
  • Karneval von Oruro
  • Cochabamba - Tor zu den Höhlenmalereien im Nationalpark Torotoro
  • Titicacasee, der höchste schiffbare See der Welt
  • Die schneebedeckten Gipfel der Königskordillere
  • Nationalpark Amboro (UNESCO-Weltnaturerbe),
  • Nationalparks Madidi, Pilon Lajas und Meseta Caparusch,
  • Uyuní-Salzsee,
  • Amazonasgebiet und Rio Beni.

Land und Leute

Auf der Landesfläche von 1,1 Mio. qkm leben ca. 10 Mio. Einwohner.

  • 55 % Indigene
  • 45 % Mestizen
  • Weiße (Criollos)

Die Hauptstadt ist Sucre mit 250 Tsd. Einwohnern. Regierungssitz ist La Paz (höchstgelegene Regierungsstadt der Welt) mit ca. einer Millionen Einwohnern.

Seit 1967 ist Bolivien eine Präsidiale Republik. Seit der Unabhängigkeit von Spanien im Jahr 1825 trägt Bolivien seinen Namen zu Ehren des Befreiers Simón Bolívar.

Für die Einreise erforderlich: Mindestens 6 Monate gültiger Reisepass für Aufenthalte bis zu 90 Tagen.

Gelbfieberimpfungen sind vorgeschrieben bei Einreise aus Gelbfiebergebieten und bei Reisen in die gelbfiebergefährdeten Gebiete Boliviens. Das betrifft das Tiefland im Osten.

Bolivien ist ganzjährig gut zu bereisen. Ab 3.000 m wird es nachts kühl. In Höhen um 1.500 m ist das Klima gemäßigt. Hingegen ist das Tiefland im Norden feuchtheiß und im Süden heiß und recht trocken.

Die höchsten und schönsten Gipfel in Bilovien

  • Sajama - Höhe: 6542 m
  • Illimani - Höhe: 6458 m
  • Ancohuma - Höhe: 6425 m
  • Illampú - Höhe: 6368 m
  • Parinacota - Höhe: 6348 m
  • Pomerape - Höhe: 6282 m
  • Haucana - Höhe: 6200 m
  • Chearoco - Höhe: 6127 m
  • Huayna Potosí - Höhe: 6088 m
  • Chachacomani - Höhe: 6074 m
  • Pico del Norte - Höhe: 6070 m
  • Acotango - Höhe 6052 m
  • Chaupi Orco - Höhe: 6044 m
  • Capurata - Höhe: 6039 m
  • Uturuncu - Höhe: 6008 m
  • Alto Toroni - Höhe 6005 m
  • Yacuma - Höhe: 5974 m
  • Licancabur - Höhe: 5920 m

Bolivien kompakt

Klima

Das Klima in Bolivien ist sehr vielfältig. Grund hierfür sind vorwiegend die großen Höhenunterschiede.

Das Altiplano

Auf dem Hochland zwischen 3.000 und 4.000 Metern Höhe herrscht ein kühles, gemäßigtes Höhenklima. Nachts fallen die Temperaturen bis zum Gefrierpunkt und am Tage werden bis 20 - 25° C erreicht. Die jahreszeitlichen Temperaturschwankungen sind mittelmäßig. Trockenheit und sonnige Tage mit strahlend blauem Himmel herrschen von ca. April bis Oktober vor. In der übrigen Zeit regnet es mitunter - manchmal auch ausgiebig.

Rund um den Titicaca-See herrscht ein gemäßigtes Höhenklima mit relativ geringen jahreszeitlichen Temperaturschwankungen und mittelgroßen tageszeitlichen Schwankungen sowie einer mittleren Luftfeuchtigkeit.

Ostabfall der Anden (Yungas)

Hier herrscht ein warm gemäßigtes bis subtropisches Klima mit geringen jahreszeitlichen Temperaturschwankungen. Die Bergwaldregion ist für ganzjährig mildes Klima mit größtenteils hoher Luftfeuchtigkeit bekannt: Den Tagen mit frühlingshaften Temperaturen folgen angenehm

Amazonastiefland

Hier im Regenwald ist ein größtenteils tropisches Klima. Im Durchschnitt liegen die Temperaturen bei 25° C. Während der Regenzeit sind Reisen zu entlegenen Regionen im Tiefland Boliviens erschwert und teilweise nur mit dem Flugzeuge möglich.

Bevölkerung

Bolivien hat ca. 10 Millionen Einwohner mit einer relativ gerigen Bevölkerungsdichte von 9,5 Einwohnern pro km2.

Zu Zeiten der spanischen Eroberung waren allein im Departament Santa Cruz 80 Volksgruppen zu finden. Heute existieren im ganzen Land nur zirca 40 ethnische Gruppen. Die größten ethnischen Gruppen finden sich auf der Hochebene, wo die Quechua (3,2 Millionen) und Aymara (2,5 Millionen) einen sehr großen Teil der Bevölkerung ausmachen.

  • Ungefähr 55 % der Bevölkerung gehören den indigenen Völkern (span. indígenas) an, meist Quechua (30,7 %) und Aymara (25,2 %).
  • Circa 30 % der Bevölkerung sind Mestizen.
  • Die übrigen Bewohner des Landes sind Weiße, meist Nachkommen der verschiedenen Einwanderungswellen bis nach dem Zweiten Weltkrieg.
  • Zudem leben in Bolivien ungefähr 40.000 Mennoniten.

Politik

An der Spitze der Zentralregierung mit Sitz in La Paz steht der für fünf Jahre gewählte Präsident. Aufgrund der sehr häufigen Umstürze konnten sich jedoch nur wenige über die volle Legislaturperiode halten.

Der Oberste Gerichtshof hat seinen Sitz in Sucre, der formellen Hauptstadt des Landes.

Bolivien hat sich 2009 eine neue Verfassung gegeben. Hierfür wählte das Volk eine verfassunggebende Versammlung. Die linksgerichtete Partei MAS von Präsident Evo Morales erreichte mit 134 Abgeordneten die absolute Mehrheit. Morales ist seit 2006 als gewählter Präsident im Amt. Die Verfassung gewährt den Bürgern Religionsfreiheit.

In den letzten Jahren hat sich in Bolivien eine innenpolitische Spaltung zwischen dem Westen und dem Osten des Landes entwickelt. Die ehemals wohlhabenden westlichen Regionen im Hochland (Sucre, La Paz, Potosi) sind nach dem Niedergang des Bergbaus verarmt und verlieren seit Jahren durch Binnenmigration Bevölkerung an die östlichen im Tiefland gelegenen Departamentos. Dort haben sich in den letzten Jahren durch die Erschließung der Öl- und Gasreserven sowie durch eine moderne Land- und Forstwirtschaft profitable, wachsende Industrien und ein wohlhabendes Bürgertum entwickelt.

Geographie

Bolivien wird von zwei großen und weit auseinander liegenden Ketten der Anden durchzogen, deren Höhe bis über 6.500 m reicht. Dazwischen liegt das zentrale Hochland, das 3.000 bis 4.000 m hohe Altiplano. Dieses bis weit in das Nachbarland Peru reichende Gebiet ist das eigentliche Kernland, in dem rund 80 Prozent aller Bolivianer leben, obwohl es nur etwa ein Drittel der Fläche Boliviens ausmacht. Zwischen dem Ostabhang der Anden und dem ostbolivianischen Bergland erstrecken sich die Yungas in einer Höhe zwischen 1.200 und 1.800m.

Der flächenmäßig größte Teil Boliviens sind die Llanos, die sich vom Ostbolivianischen Bergland bis an die Grenzen nach Brasilien und Paraguay erstrecken. Dieses nur äußerst dünn besiedelte tropisch-heiße Tiefland untergliedert sich in die trockenen Savannen des Gran Chaco und die tropischen Regenwaldgebiete Amazoniens.

Inmitten des Altiplano liegt der Titicaca-See, einer der höchstgelegenen Seen der Erde. Durch dessen Mitte verläuft die Grenze zum Nachbarland Peru. Der Titicacasee ist der höchstgelegene kommerziell schiffbare See der Erde.

Geschichte

Das Gebiet des heutigen Bolivien wurde von verschiedenen Kulturen besiedelt. Die wichtigste war die Zivilisation von Tiahuanaco. Es wurde im 15. Jahrhundert Teil des Inka-Reiches. Als die Spanier im 16. Jahrhundert das Land eroberten, wurde es, reich an Silbervorkommen, Teil des Vizekönigreiches Peru und später Teil des Vizekönigreiches Río de la Plata. Ab dem 16. Jahrhundert beuteten die Spanier die Silberminen von Potosí aus. Der Kampf um die Unabhängigkeit begann 1809. Bolivien blieb jedoch spanische Kolonie, bis eine internationale Unabhängigkeitsarmee unter Antonio José de Sucre im Auftrag Simón Bolívars im Jahre 1825 die Unabhängigkeit militärisch durchsetzte. Anschließend wurde das Land nach Bolívar benannt.

Im Salpeterkrieg (1879–1883) verlor Bolivien große Teile des seit der Unabhängigkeit umstrittenen Territoriums mit Zugang zum Pazifik endgültig an Chile.

Im Chacokrieg (1932–1935) verlor Bolivien riesige Landesteile im Süden an Paraguay. In den folgenden Jahren begann der Niedergang aufgrund der Kriege und ökonomischer Verkäufe.

In der Zeit des Nationalsozialismus war Bolivien eine Zuflucht für viele Juden aus Deutschland und Österreich.

Bolivien gehört zur Andengemeinschaft, die seit 1995 eine Freihandelszone zwischen den Mitgliedsstaaten aufgebaut hat.

Mit ethnischen und kulturellen Kämpfen konfrontiert, gab es in Bolivien Revolutionen und militärische Coups. Eine Militär-Junta wurde in den frühen 1980ern gestürzt, um die jetzige Demokratie zu installieren.

2005 versuchte ein Bündnis politischer Gruppen die Autonomie der rohstoffreichen Region Santa Cruz zu erlangen.