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Bergsteigen in der Cordillera Real in Bolivien mit Condoriri, Mururata und Illimani

Bergsteigen in der Cordillera Real in Bolivien mit Condoriri, Mururata und Illimani
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Eisige Gipfelriesen, atemberaubende Panoramen und packendes Abenteuer in den bolivianischen Anden! Begleite uns auf eine packende Reise durch die Cordillera Real, wo jeder Schritt eine neue Herausforderung und jeder Ausblick eine Belohnung ist. Von der Akklimatisierung am Condoriri bis zur Bezwingung von Sechstausendern wie Illimani und Mururata – erlebe Nervenkitzel, unvergessliche Momente und die Magie der Anden hautnah.

Bist du bereit für das ultimative Bergabenteuer?

Mit Eseln und Steigeisen durch die Cordillera Real: Eine Reiseerzählung

Lass dich inspirieren von persönlichen Berichten über die Besteigungen von Cabeza de Condor, Pequenio Alpamayo und anderen beeindruckenden Andengipfeln. Und erhalte praktische Tipps und Hinweise für deine eigene Trekkingreise in diese atemberaubende Bergwelt. 

Hallo ihr lieben Bergfexe und Anden-Enthusiasten!

Habt ihr schon mal davon geträumt, inmitten einer atemberaubenden Eiswelt in den bolivianischen Anden zu stehen? Die Cordillera Real mit ihren majestätischen Sechstausendern wie dem ehrfurchtgebietenden Illimani oder dem markanten Mururata ist ein absolutes Muss für alle, die das Abenteuer in großer Höhe suchen. Aber hey, bevor ihr euch in diese eisigen Höhen wagt, solltet ihr gut vorbereitet sein und euch langsam an die dünne Luft gewöhnen.

Und genau dafür ist die Region rund um den Condoriri einfach perfekt! Diese Bergkette ist nicht nur wunderschön, sondern auch ein super Ausgangspunkt für Akklimatisierungstouren. Der Condoriri-Trek ist total beliebt und führt dich in drei Tagen von Tuni ins malerische Zongotal. Tuni erreichst du easy in etwa zwei Stunden von La Paz aus – auch wenn der öffentliche Nahverkehr dich hier leider im Stich lässt.

Nach einer gemütlichen dreistündigen Wanderung von Tuni erreichst du das Herzstück der Condoriri-Gruppe: die Laguna Chiar Khota. Dieser glasklare Bergsee ist nicht nur ein traumhafter Lagerplatz, sondern auch das Basislager für unzählige Gipfelaspiranten.

Das absolute Highlight hier ist natürlich der Cabeza de Condor, mit seinen stolzen 5638 Metern auch einfach nur Condoriri genannt. Aber Achtung, der "Kopf des Kondors" ist eigentlich Teil eines Dreigestirns: zusammen mit dem Ala Izquierda (dem linken Flügel) und dem Ala Derecha (dem rechten Flügel) formt er ein beeindruckendes Massiv, das tatsächlich wie ein Condor mit ausgebreiteten Schwingen aussieht. Diese drei Gipfel sind echte Herausforderungen für Bergsteiger!

Aber keine Sorge, es gibt auch "Einsteigergipfel" wie den gut erreichbaren Cerro Austria (5321m) oder den fotogenen Pequenio Alpamayo (5351m). Auch der Wyoming, Illusion oder der Cerro Tarija locken mit spannenden Routen.

Kleiner Tipp am Rande: Plant unbedingt genügend Zeit für die Höhenanpassung ein. Die Region um den Condoriri ist ideal, um deinen Körper langsam an die Höhe zu gewöhnen, bevor du dich an die ganz hohen Brocken wie Illimani oder Mururata wagst.

Abenteuer Cordillera Real: Von sanften Treks bis zu eisigen Gipfeln

Stellt euch vor, wie es ist, mit einem alten Minibus, erfahrenen Bergführern, einem Koch und einer Karawane von Eseln in Richtung Tuni aufzubrechen. So ähnlich war es bei einer unserer Touren im Juni 2008. Die ersten drei Stunden wanderten wir fast eben dahin, immer begleitet von grandiosen Ausblicken auf die umliegenden Gipfel. Unser Ziel: das Basislager an der Laguna Chiar Khota. Diesen Ort kannst du eigentlich nicht verfehlen – einfach immer dem Tal folgen!

Dort angekommen, hieß es erstmal Warten auf unsere fleißigen (naja, manchmal etwas zickigen) Lastenträger. Aber das Warten fiel uns nicht schwer, denn die Laguna Chiar Khota ist wirklich ein Postkartenmotiv. Direkt vor dem türkisfarbenen See ragt die dunkle Aguja Negra empor, und dahinter präsentieren sich Illusion, Illusionita und der Cerro Tarija. Über letzterem lugt die elegante Spitze des Pequenio Alpamayo hervor. Links davon thront der gewaltige Wyoming mit seinen beeindruckenden Felswänden. Und ganz links? Da strahlen die eisigen Wände des Cabeza de Condor und des Ala Izquierda in den Himmel, flankiert von der dunklen Pyramide des Cerro Austria. Hier findet wirklich jeder Bergfreund seine Traumtour!

Ein kleiner Hinweis: In Bolivien ticken die Uhren manchmal etwas anders. Habt Geduld, wenn es mal etwas länger dauert – besonders bei der Organisation. Aber die unglaubliche Landschaft entschädigt für alles!

Nachdem dann endlich unsere Ausrüstung eingetrudelt war, schlugen wir unsere Zelte auf und bereiteten uns auf eine unvergessliche Zeit in den Bergen vor. So ist das Bergsteigen in Bolivien – immer für eine Überraschung gut, aber dafür mit unvergesslichen Momenten!

Nach einer frostigen Nacht teilten wir uns am ersten Tag in drei Gruppen auf, jede mit einem eigenen Bergführer und einem anderen Gipfelziel vor Augen.

Der "Einsteigerberg": Cerro Austria (5321m)

Dieser Gipfel ist perfekt zur Akklimatisierung geeignet und direkt vom Basislager aus machbar. Knapp 600 Höhenmeter liegen vor dir, aber der Weg ist meist gut ausgetreten und technisch nicht anspruchsvoll. Dafür wirst du mit grandiosen Tief- und Fernblicken belohnt! Nach einigen Serpentinen erreichst du einen kleinen Sattel und blickst plötzlich auf die strahlend weiße Eiswand des Ala Izquierda. Daneben reckt sich der formschöne Cabeza de Condor in den Himmel, und im Norden erstrecken sich unzählige weitere Gipfel der Cordillera Real, mit dem markanten 6000er Chachacomani als Blickfang. Im Süden kannst du bei guter Sicht sogar die Giganten Illampu und Ancohuma über dem Bergdorf Sorata erkennen.

Vom Gipfel des Cerro Austria genießt du ein 360-Grad-Panorama, das seinesgleichen sucht: der schier endlose Titicacasee im Norden, die wachsende Stadt El Alto im Süden, der ebenmäßige Huayna Potosi und weiter entfernt Mururata und Illimani. Und direkt unter dir glitzern Bergseen in allen Farben, einer davon mit euren Zelten am Ufer. Ein besonderes Highlight war damals die Beobachtung eines majestätischen Kondors, der hoch über uns seine Kreise zog.

Der Abwechslungsreiche: Illusion (ca. 5300m)

Mein Bergführer Porfirio und ich hatten uns für diesen Tag eine "Neutour" am Illusion vorgenommen, die wir schon von der anderen Talseite auskundschaftet hatten. Wir umrundeten die Aguja Negra südlich und stiegen zunächst über Grasgelände auf, bevor wir ein loses Schuttfeld queren mussten, um den Grat unterhalb der Aguja Negra zu erreichen. Hier kamen die Steigeisen zum Einsatz, und wir durchquerten ein kleines, gut begehbares Eisfeld.

Weiter oben am Gletscher steuerten wir direkt auf die steile Südseite des Illusion zu. Nun wurde es anspruchsvoll: steiles und sehr ausgesetztes Gelände mit einer tückischen, weichen Schneeauflage. Selbst Porfirio sicherte sich beim Vorstieg mit mehreren Eisankern. Nach einigen anstrengenden Seillängen durch die Wand erreichten wir endlich flacheres Gelände. Ich übernahm die Führung für die letzte Seillänge zum Grat. Leider war die Schneedecke hier sehr instabil, und wir mussten uns teilweise hüfthoch durchwühlen. Glücklicherweise dauerte diese Passage nicht lange.

Der Rest des Grates war dann fast Gehgelände bis zum ersten kleinen Gipfelpunkt. Von hier mussten wir etwas absteigen, diesmal über brüchigen Fels, bis wir den Sattel vor dem letzten Aufschwung erreichten. 50 Meter über festen Firn später standen wir auf dem Gipfel. Da wir wenig Lust auf den instabilen Abstieg über die Aufstiegsroute hatten, entschieden wir uns für den ehemaligen Normalweg. Zuerst ging es angenehm über geneigte Gletscherflächen bergab, doch bald machten sich die Auswirkungen der Gletscherschmelze in Form von blanken, abgerundeten Felsen bemerkbar. Auf breiten Bändern fanden wir immer wieder Abstiegsmöglichkeiten, bis eine kleine Felswand den Weiterweg versperrte. Zum Glück entdeckten wir einen noch brauchbar aussehenden Abseilhaken und konnten auch dieses Hindernis überwinden. Am Ende stiegen wir über Moränengelände zurück ins Tal und erreichten bald unser Lager.

Der Klassiker: Pequenio Alpamayo (5351m)

Der formschöne Pequenio Alpamayo darf natürlich nicht fehlen, wenn man vom Basislager an der Laguna Chiar Khota aus startet. Bei dieser Tour besteigst du sogar zwei stattliche Fünftausender, da du auf dem Hin- und Rückweg zweimal den Cerro Tarija überquerst. Zuerst wanderst du gemütlich das Tal entlang bis zum Ende der Gletscherzunge. Nach etwa einer Stunde heißt es Steigeisen anlegen. Der Anstieg zum Cerro Tarija ist relativ moderat. Um den Gletscherspalten auszuweichen, halten wir uns am linken Gletscherrand. Bis fast zum Gipfel des Cerro Tarija (immerhin 5230 Meter) gibt es kaum technische Schwierigkeiten, nur kurz vor dem Gipfel muss eine mittlere Randspalte überwunden werden. Dann hast du den ersten Fünftausender geschafft! Der Abstieg zum Pequenio Alpamayo führt über eine Steilstufe mit brüchigem Fels, die aber bei näherer Betrachtung einfacher ist als sie aussieht. Das Highlight der Tour ist der elegante Firngrat, der zum Gipfel führt – eine kürzere Version des berühmten Biancograts in der Schweiz. Etwa 60 steile Höhenmeter mit bis zu 50 Grad Neigung würzen den Schlussanstieg. Vom Gipfel genießt du einen fantastischen Blick auf die wolkenverhangenen Yungas. Ein unvergessliches Erlebnis ist der Sonnenaufgang von hier oben, den du dank des zügigen Tempos der bolivianischen Bergführer durchaus erleben kannst. Der Abstieg erfolgt mangels Alternativen auf der Aufstiegsroute.

Eher einfach: Pequenio Illusion (ca. 5200m)

Der Anstieg zum Pequenio Illusion ist fast identisch mit dem des Pequenio Alpamayo, aber die Tour ist kürzer und einfacher. Wir folgen dem Weg zum Gletscher und steigen auf den bekannten Spuren bis etwa zur halben Höhe des Gletschers auf. Hier zweigt eine weitere Spur nach rechts ab, durch eine Zone mit etwas größeren Spalten. Der letzte Teil ist ein schöner Firngrat mit leichten Felspassagen. Der Abstieg erfolgt auf demselben Weg. Eine interessante Alternative am Pequenio Illusion ist die kleine, aber steile Westwand (bis zu 90 Grad Neigung), die aber nur bei sehr guten Eisverhältnissen und von erfahrenen Bergsteigern begangen werden sollte.

Unbekanntes Terrain: Wyoming (ca. 5500m)

Helge und ich entschieden uns für die etwas höhere und schwierigere Variante, den kaum bestiegenen Wyoming, eine markante Felsbastion hoch über dem Basislager. Unser Begleiter war Aldo, ein Bergführer aus Huaraz, der extra nach Bolivien gekommen war. Zuerst folgten wir der bekannten Route Richtung Pequenio Alpamayo bis zum ersten Sattel. Unsere amerikanischen Freunde Tom und Paul bogen hier rechts ab, um über den Cerro Tarija zum Alpamayo zu gelangen, während unser Anstieg nach links führte. Ein steiles Felsbollwerk versperrte uns den Weg. Unterhalb der Wand schnallten wir die Steigeisen ab und überwanden einige brüchige, aber nicht schwierige Felsbänder (maximal Schwierigkeitsgrad II).

Weiter oben wechselten sich Fels und Eis ab, bis wir eine mit hartem Eis durchzogene Rinne erreichten. Aldo sicherte eine Seillänge von oben, und als Helge aus der Rinne stieg, rief er begeistert: "Wahnsinn, das wird dir gefallen!" Plötzlich standen wir auf einem elegant geschwungenen Firngrat und blickten direkt auf den markanten Hauptgipfel der Condoriri-Gruppe. Unter uns leuchteten die bunten Zelte des Lagers. Wir folgten dem Grat und fanden mit etwas Suchen denselben Weg zurück – eine fantastische Tour!

Der Kopf: Cabeza de Condor (5638m)

Am letzten Tag stand die "Königsdisziplin" auf dem Programm: der Cabeza de Condor selbst. Diese Tour war für die ganze Gruppe geplant, aber kurz vor dem Aufbruch schrumpfte unsere Mannschaft auf die Hälfte. Die Amerikaner wollten sich für den bevorstehenden Huayna Potosi schonen und entschieden sich für den Pequenio Illusion. Gonzalo, ein Bergführerausbilder aus La Paz, begleitete sie. Florian aus Bayern wollte ebenfalls Kräfte sparen und bestieg den Cerro Austria. So blieben nur Helge und ich übrig, begleitet von Porfirio und Aldo mit Stefan. Unser Plan war, so lange wie möglich zusammenzubleiben, was in diesem Fall bis zum Gipfel klappen sollte.

Der erste Teil führte über einfache Pfade, die später in rutschiges und unangenehmes Geröll übergingen. Aber da mussten wir durch, denn dieser Gipfel war ein Traum von uns. Ich hatte den Condoriri schon als Jugendlicher in einem Bergbuch gesehen und war sofort von seiner Form fasziniert gewesen, konnte aber den Namen nicht herausfinden. Dann, bei meiner ersten Busfahrt von La Paz nach Cusco, ragte er plötzlich aus der langen Kette der Cordillera Real auf – "mein" Berg! Weiter ging es, bis wir nach einem kleinen Felstor und einem kurzen Abstieg endlich den Gletscher erreichten. Nun wurde es etwas gemütlicher, zumindest bis zum viel fotografierten "Gipfelkopf".

Dann wurde es interessant: Eine steile Eisrinne war der beste Weg, um den extrem ausgesetzten Nordwestgrat zu erreichen. Die Rinne war gut begehbar, aber plötzlich blickten wir ins Nichts. Der Grat war wirklich nur einen Fuß breit, und zu beiden Seiten ging es steil bergab. Porfirio und Aldo sicherten den Grat bestens mit Eisankern, aber das Gelände war an sich nicht extrem schwierig. Allerdings mussten wir oft warten, da das aufwendige Sichern viel Zeit in Anspruch nahm. So wurde uns zwischendurch ziemlich kalt, besonders kurz vor Sonnenaufgang, als der Wind heftig über den Grat fegte.

Aber gerade der Sonnenaufgang entschädigte uns für alles: Plötzlich begann der gesamte Südteil der Cordillera in intensivsten Rot- und Orangetönen zu leuchten – ein unbeschreibliches Schauspiel aus über 5500 Metern Höhe! Bald erreichten wir den Gipfel und genossen diesen außergewöhnlichen Moment kurz, aber intensiv. Der Abstieg war lang und zeitraubend, da wieder penibel gesichert werden musste. Die Rinne seilten wir ab, der Rest war dann kein Problem mehr. Es reichte sogar noch, um heute mit diesmal pünktlichen Eseln weiter nach Tuni zu trekken und am Abend nach La Paz zurückzukehren. Ein Glück, dass morgen Ruhetag war!

Mururata: Der Berg ohne Kopf (5868m)

Da Stefan und ich den Huayna Potosi bereits gemacht hatten, entschieden wir uns alternativ für den kaum bestiegenen Mururata. So kamen wir auf die nötige Höhe für den Illimani, und uns erwartete eine Tour in fantastischer Landschaft auf einen sehr imposanten Eisberg. Gerade für mich, der in La Paz wohnt, war klar, dass ich diesen Berg machen musste, da er von der Stadt aus ständig ins Auge fällt. Zuerst gab es große Probleme, einen Bergführer zu finden, der die Region kannte – so selten wird der Berg begangen. Nur weil ihm ein wenig zum 6000er fehlt?! Naja, Porfirio organisierte mir einen "Bergführer", der zumindest den Anfahrtsweg kannte, den wir mit einem Taxi bewältigten. In Ventilla engagierten wir noch einen Träger für Zelte und Essen.

Von etwa 4500 Metern ging es dann zu Fuß weiter. Mehr oder weniger zumindest, denn unser Bergführer Mario legte alle paar Minuten Pausen ein. Sobald wir saßen, schlief er auch schon ein und war nur schwer zum Weitergehen zu bewegen. Seltsam, auch wenn Stefan sich freute, dass endlich mal ein bolivianischer Bergführer an Pausen dachte, wurde es mir zu viel, und ich trieb ihn an. An einem Bachlauf wollte Mario kurz etwas trinken. Wir gingen mit dem Träger voraus, der zum Glück ebenfalls den Weg kannte. Mario sahen wir nicht wieder, bevor wir das Camp erreichten. Also bauten wir schon mal das Zelt auf und holten Wasser. Als alles fertig war, kam Mario endlich, er entschuldigte sich, er hätte etwas geschlafen. Daher verdonnerte ich ihn zum Kochen. Zu seiner Entschuldigung muss man sagen, dass er stark erkältet war, naja, trotzdem könnte man sich etwas mehr Mühe geben.

Am nächsten Morgen wanderten wir erst eine halbe Stunde über sandigen Untergrund zum Gletscherrand, wo wir sofort die Steigeisen anlegten und uns anseilten. Eispickel brauchten wir während der gesamten Tour nicht, der Gletscher war überall mäßig geneigt, sodass Stöcke völlig ausreichten. Dank Mario, der ständig Pausen machen musste oder wollte und es scheinbar nicht schaffte, ein passendes Tempo für seinen Zustand zu finden, kamen wir sehr langsam vorwärts, waren aber zum Glück früh losgegangen. Der Schnee war leicht matschig, sodass wir fußhoch einsanken. Daher entschied ich mich, Mario die Spurarbeit abzunehmen, damit wir schneller vorankamen, und ging nun voraus. Mein Tempo war gleichmäßiger, und wir näherten uns mehr und mehr dem weiten Gipfelplateau. Doch der Anstieg zog sich, bis zum letzten Gratabschnitt mussten wir eine riesige Eisfläche überqueren.

Dann stand plötzlich der Illimani mit seinen vier Gipfeln direkt vor uns – welch ein Gigant! Im Norden reichte der Blick über die gesamte Cordillera Real bis hin zum Illampu. Dabei ragte der Huayna Potosi im ersten Morgenlicht deutlich heraus, dort war jetzt der Rest der Gruppe unterwegs. Gigantisch waren auch die Tiefblicke auf das fast endlose Wolkenmeer über dem Amazonasgebiet. Wir mussten auch noch runter, daher und wegen der Kälte fiel die Gipfelrast nicht allzu lange aus. Einige Spaltenzonen galt es zu überwinden, bis wir wieder am Gletscherrand ankamen. Nun wurde Mario wieder frischer (zwischendurch wollte er uns sogar auf einen falschen, näheren Gipfel leiten...), und wir schafften es leicht bis zum Fahrweg zurück, wo unser Taxi nach La Paz schon wartete.

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