Der Pico Viejo: Ein unvergesslicher Vulkan-Trek auf Teneriffa
Ein technisch einfacher, aber fordernder Aufstieg zu einem spektakulären 800-Meter-Krater und Weitblicken.
Der Pico Viejo (3.135 m) ist der „kleine Bruder“ des Teide. Teneriffas zweithöchster Gipfel belohnt mit einem gewaltigem Kraterblick.
Allgemeines zum Pico Viejo
Der Pico Viejo ist mit 3.135 m Höhe der zweithöchste Gipfel Teneriffas – und nach dem Teide (3.718 m) auch der zweithöchste Vulkan der Kanaren. Im Gegensatz zum Teide-Gipfel ist er nicht über eine Seilbahn erreichbar, sondern nur zu Fuß – das macht seine Besteigung zu einem besonders lohnenden Erlebnis für Wanderer, die auf stille Wege und alpine Wildnis setzen.
Der Krater des Pico Viejo misst beeindruckende 800 Meter im Durchmesser – einer der größten Krater der Kanarischen Inseln. Trotz seiner Höhe ist der Aufstieg technisch einfach, aber wegen Länge und Höhe körperlich fordernd. Bei guter Sicht bietet sich ein spektakuläres Panorama: von La Palma und El Hierro im Westen bis zur Caldera des Teide und hinunter zur Südküste.
Ausgangspunkt und Anfahrt
Startpunkt: Parkplatz Mirador de las Narices del Teide, an der TF-38 (ca. 2.050 m)
Alternativstart: Teleférico-Bergstation (mit kostenpflichtiger Seilbahn, dann kürzerer Gipfelanstieg von oben)
Anfahrt:
Von Santiago del Teide über die TF-38 zum Parkplatz.
Von Norden oder Osten über die TF-21 (durch das Teide-Nationalparkgebiet).
Tourbeschreibung
Standardroute über die Narices del Teide
Strecke: ca. 14,5 km (Hin- und Rückweg)
Höhenmeter: ca. 1.100 Hm
Gehzeit: ca. 6–7 Stunden
Schwierigkeit: T2–T3 (technisch einfach, aber körperlich fordernd, v. a. wegen Höhe und Länge)
Wegverlauf:
Start am Parkplatz „Mirador de Chío / Narices del Teide“ (~2.050 m). Man folgt dem ausgeschilderten Weg Nr. 9 (Sendero Pico Viejo) durch schwarze Lavazungen, vorbei an den „Narices del Teide“ – kleine Vulkanschlote des letzten Ausbruchs von 1798.
Der Pfad verläuft stetig steigend durch das Lavafeld „Las Lajas Negras“. Besonders bei Hitze anstrengend – kein Schatten.
Auf etwa 2.700 m verflacht das Gelände. Der Pfad führt nun in Serpentinen hinauf auf den Südwestrücken des Pico Viejo.
Am Grat bei ca. 3.050 m wird der imposante Krater erstmals sichtbar – nun ist es nur noch ein kurzer Aufstieg zum höchsten Punkt auf 3.135 m.
Gipfelbereich: Der Weg umrundet den Kraterrand zum offiziellen höchsten Punkt. Dort steht eine Vermessungssäule. Herrliche Sicht auf den Krater, den Teide direkt gegenüber und die umliegenden Inseln.
Rückweg:
Gleiche Route zurück – bei der Hitze in der Lavawüste besonders anstrengend. Früh starten empfohlen!
Alternative: Kombination mit Teide-Überschreitung (nur mit Genehmigung!)
Route: Vom Refugio Altavista oder der Teleférico-Bergstation (3.550 m) hinab über den Teide-Krater „La Rambleta“, vorbei an der Cañada Blanca, auf Weg Nr. 9 zum Pico Viejo.
Schwierigkeit: Höherer Anspruch, aber landschaftlich spektakulär.
Erlaubnis notwendig, wenn man den Teide-Hauptgipfel (3.718 m) überqueren will – online beantragbar über das Reserva de Acceso al Teide. Leider aber kaum zu bekommen, da die einheimischen Agenturen die (kostenlosen) Tickets fast durchgehend blockieren. Vor 7 Uhr ist der Weg zum Gipfel frei.
Gipfelsicht vom Pico Viejo
Der Krater des Pico Viejo ist allein schon spektakulär: fast kreisrund und mit bis zu 100 m hohen Kraterwänden. Vom Gipfel aus bietet sich ein 360°-Panorama:
- Teide-Nordflanke in unmittelbarer Nachbarschaft
- Westblick zu La Gomera, El Hierro und La Palma
- Tiefblick zur Südküste bei Los Cristianos und Arafo
- Caldera de Las Cañadas mit dem markanten Roque Cinchado
An klaren Tagen sieht man sogar Afrika am Horizont.
Hinweise und Tipps
Höhenanpassung empfohlen: Akklimatisation z. B. durch kürzere Wanderungen in >2000 m Höhe oder eine Nacht im Parador de las Cañadas.
Ausrüstung: Hoher Sonnenschutz (Creme, Hut, Brille), viel Wasser (mind. 2 L/Person), gute Schuhe, evtl. Wanderstöcke.
Wetter beachten: Plötzliche Wetterumschwünge sind möglich – besonders am Nachmittag. Früh starten!
Genehmigung: Für den Pico Viejo selbst nicht erforderlich, nur für den Teide-Hauptgipfel.
Seilbahn-Tipp: Wer nur einen Teil des Weges gehen möchte, kann über die Teide-Seilbahn hinab oder hinauf variieren (aber kein direkter Zugang zum Pico Viejo vom Seilbahn-Gipfel ohne Rückweg!).
Der Pico Viejo ist ein großartiges Wanderziel für ambitionierte Bergwanderer. Technisch einfach, aber konditionell fordernd – dafür aber mit absoluter Vulkanatmosphäre, großartiger Fernsicht und einem eindrucksvollen Krater. Im Gegensatz zum Teide geht es hier ruhiger zu, ohne Seilbahntouristen. Für viele ist der Pico Viejo der schönste Aussichtsgipfel Teneriffas – und ein echtes Muss für Vulkanliebhaber.
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