Der Puigmal ist mit 2.910 Metern der höchste Gipfel des östlichen Pyrenäenhauptkamms an der Grenze zwischen Spanien (Katalonien) und Frankreich. Dieser breitgelagerte Berg bietet eine herrliche Rundumsicht und ist ein beliebter Wandergipfel, der ohne Kletterei erreichbar ist. Geologisch besteht er hauptsächlich aus metamorphen Schiefern und Gneisen und zeigt deutliche Spuren eiszeitlicher Gletscher. Beliebte Aufstiegsrouten starten von Núria (Spanien) oder dem Vallée d’Eyne (Frankreich).
Der Puigmal: Wo Katalonien auf Frankreich trifft – und die grenzenloses Aussicht begeistert
Der Puigmal (auch Puigmal d’Err oder auf Französisch Pic du Segre) ist mit 2.910 Metern der höchste Gipfel des östlichen Pyrenäenhauptkamms. Der breitgelagerte, teils grasbewachsene Gipfel erhebt sich stolz an der Grenze zwischen Spanien (Katalonien) und Frankreich (Okzitanien) und bietet eine herrliche Rundumsicht auf das Cerdanya-Becken, das Capcir-Plateau sowie die höheren Zentralpyrenäen. Mit fast 3000m Höhe gehört er zu den höchsten Wandergipfeln der Pyrenäen. Man kann ihn ohne zu klettern erreichen.
Lage und Aufbau
Der Puigmal liegt in den Ostalpen der Pyrenäen, im Grenzgebiet zwischen der katalanischen Provinz Girona (Gemeinde Queralbs) und dem französischen Département Pyrénées-Orientales. Er ist Teil einer langgezogenen Gebirgskette, die sich vom Vall de Núria bis zum Pic de Finestrelles zieht.
Der Berg selbst ist ein breiter, langgestreckter Kammgipfel mit mehreren Erhebungen oberhalb von 2.800 Metern. Der Hauptgipfel ist deutlich über die umliegenden Täler erhoben, wirkt aber aufgrund seiner abgerundeten Form eher sanft als schroff.
Talorte und Anfahrt
Spanien (Südseite):
- Queralbs (1.236 m): Der klassische Ausgangspunkt auf katalanischer Seite. Von hier gelangt man ins abgelegene Vall de Núria, entweder zu Fuß oder mit der Zahnradbahn (Cremallera de Núria).
- Ribes de Freser: Kleiner Ort mit guter Bahnanbindung (RENFE) und touristischer Infrastruktur.
Anfahrt:
Mit dem Auto von Barcelona ca. 2,5 Stunden über die C-17 Richtung Ripoll und weiter über die N-260 nach Ribes de Freser. Von dort per Zahnradbahn oder auf Bergwegen nach Núria.
Frankreich (Nordseite):
- Err und Saillagouse: Kleine Dörfer im Cerdanya-Tal, von denen aus man ins Hochtal Vallée d’Eyne oder über den Col de Mantet Richtung Puigmal starten kann.
Anfahrt:
Von Perpignan ca. 2 Stunden über Prades und Mont-Louis ins obere Cerdanya-Tal.
Geologie
Der Puigmal gehört zur axialen Zone der Pyrenäen, die geologisch gesehen das Rückgrat des Gebirges bildet. Das Gestein besteht vorwiegend aus metamorphen Schiefern und Gneisen, die während der variszischen Gebirgsbildung vor über 300 Millionen Jahren entstanden. Später wurden sie durch die alpidische Orogenese gefaltet und emporgehoben.
Der Berg zeigt an seinen Flanken glaziale Formen: Moränen, Kare und Rundhöcker zeugen von früheren Gletschern, besonders auf der Nordseite im Vallée d’Eyne und südseitig im Vall de Núria.
Ein grenzenloses Pyrenäen-Erlebnis - Hoch hinauf auf den Puigmal
Besteigung des Puigmal
Der Puigmal lässt sich von beiden Seiten aus gut besteigen – als Tageswanderung oder als Teil einer mehrtägigen Überschreitung.
Aufstieg von Núria (Südseite, Spanien)
Startpunkt: Heiligtum von Núria (1.964 m)
Route: Über den Coll de Finestrelles und den langgezogenen Rücken zum Gipfel
Dauer: ca. 3–4 Stunden (Aufstieg)
Höhenmeter: ca. 950 hm
Schwierigkeit: T2–T3 (gut markiert, aber steil)
Der Aufstieg verläuft über offene Bergwiesen und ist bei gutem Wetter einfach und beliebt – allerdings auch entsprechend stark frequentiert.
Aufstieg über das Vallée d’Eyne (Nordseite, Frankreich)
Startpunkt: Parkplatz am Ende des Eyne-Tals (ca. 1.650 m)
Route: Durch das weite Gletschertal zur Coma de l’Embut, dann steil zum Grat
Dauer: ca. 4–5 Stunden (Aufstieg)
Höhenmeter: ca. 1.250 hm
Schwierigkeit: T3 (stellenweise steil, nicht markiert)
Diese Route ist einsamer, landschaftlich sehr reizvoll und botanisch bedeutend – das Vallée d’Eyne gilt als „botanischer Garten der Pyrenäen“.
Touristische Bedeutung und Naturschutz
Der Puigmal liegt zwischen zwei Schutzgebieten:
- Parc Natural de les Capçaleres del Ter i del Freser (Spanien)
- Réserve Naturelle de la Vallée d’Eyne (Frankreich)
Beide Gebiete zeichnen sich durch große Biodiversität, alpine Fauna (u. a. Gämsen, Bartgeier) und kulturhistorische Bedeutung aus. Das Vall de Núria ist zudem ein bedeutender Wallfahrtsort mit Kloster, Pilgerhotel und kleiner Seilbahn – eine seltene Kombination aus Spiritualität und Hochgebirge.
Gipfelglück am Puigmal: Ohne Klettern fast 3000 Meter hoch
Bist Du bereit für ein unvergessliches Bergerlebnis?
Dazu sagt Thomas Wilken:
Der Puigmal ist nicht nur ein geologisch interessanter Grenzberg, sondern auch ein zugängliches Hochziel für Bergfreunde aller Erfahrungsstufen. Mit seiner weiten Aussicht, der gut erschlossenen Südseite und den wilden, naturbelassenen Nordhängen vereint er alles, was die Pyrenäen aus meiner Sicht so besonders macht. Ob Du botanisch interessiert bist, alpin motiviert oder kulturell neugierig – ich empfehle dir den Puigmal! Bestimmt findest auch du deinen eigenen Zugang zum „Dach der Ostpyrenäen“. Ich freue mich, dich hier zu treffen...