Chavín de Huántar war ein bedeutendes religiöses Zentrum und man benannte eine ganze Kultur nach diesem Ort, obwohl dort nicht der Ursprung lag. Im Tal von Chavín de Huántar kreuzten sich die Nord-Süd-Routen, die den Gebirgen folgten, und die Ost-West-Routen, die vom Amazonasbecken bis zur Küste führten.
Man vermutet, daß der Ursprung dieser Kultur in alten Zentren an der Küste lag, die vielleicht durch Beben oder Überflutungen zerstört wurden.
Die Blüte dieser Kultur war wahrscheinlich zwischen 850 - 200 v. Chr. Die Phase ihres größten Einflusses lag zwischen 100 und 200 v. Chr. Es gibt allerdings auch Orte, in denen man viel ältere Werke des Chavín-Stils fand, z.B. in Kotosh (1200-870 v. Chr.) u.a.
Chavín de Huántar war nicht sehr groß (andere Zentren waren viel ausgedehnter), aber es hatte eine große Anzahl von Skulpturen und seine Bauten waren außergewöhnlich. Die ältesten Gebäude stammen etwa von 900 v. Chr. Der eigentliche archäologische Ort nimmt eine schmale Terrasse in einem tief eingeschnittenen Tal ein und liegt in etwa 3000 m Höhe im nördlichen peruanischen Hochland. Einerseits wird er von den wilden Wassern des Rio Mosna bedroht, andererseits ist er durch Geröllrutsche gefährdet und befindet sich somit in einer sehr unsicheren Lage. Chavín de Huántar scheint auf den ersten Blick als Kultstätte ungeeignet und war wahrscheinlich nicht das Kultzentrum einer bedeutenden Siedlung, sondern ein Wallfahrtsort. Manche Autoren aus der Zeit der Conquista berichten von Überlieferungen, nach denen der Tempel von Chavín ein Wahrsageheiligtum und Sitz eines Orakels war. Im heiligen Bezirk fand man etwa 200 hervorragend gearbeitete Steinbildwerke (und es waren sicher mehr). Die Gebäude sind zum großen Teil verfallen.
Der größte Bau, den die Spanier "Castillo" (Burg) nannten, ist eine quadratische Pyramide mit rund 70 m Seitenlänge und einer Höhe von ca. 15 m. Im Castillo (oder auch Alter Tempel) gab es viele Galerien und Gänge, die eventuell einen heiligen Pfad symbolisierten. Dieses Labyrinth endete im Herzen des Castillo bei einer großen Skulptur, dem Lanzón (Lanze). Diese Skulptur ist eine der drei Schlüsselmonumente in Chavín. Sie stellt ein monsterähnliches Tier-Mensch-Wesen dar und ist das älteste Kultobjekt, das man dort gefunden hat. Die zwei anderen wichtigen Monumente sind der Tello-Obelisk und die Raimundi-Stele. Beide entstanden später als der Lanzón, ähneln sich aber bei den dargestellten Elementen.
Die genaue Rolle von Chavín de Huántar ist noch unbekannt. Es könnte ein großes Zentrum einer Andenkultur gewesen sein. Es ist auch möglich, daß es nur ein Zentrum war, daß die Andenkultur nur mit Hilfe der Religion einte. Julio C. Tello, einer der bedeutendsten peruanischen Archäologen, war bspw. der Ansicht, daß dort erstmals eine religiöse Ideologie entstand, die alle Kulturen bis zum Inkareich einte.
An der Küste entdeckte man in Huaca de los Reyes Gebäudeschmuck aus der Zeit um 1200 v. Chr., der sehr stark an den Chavín-Stil erinnert.
Zu den charakteristischen Motiven gehören 3 Tiergottheiten: Raubkatze (eventuell der Jaguar), Vogel und Schlange.
Diese Kultur kannte schon die einfachen Techniken zur Goldbearbeitung. Man fand Goldblättchen in Form stilisierter Raubkatzenmotive, die aus dem 6. oder 5. Jahrhundert v. Chr. stammen. Auch schlangenförmige Schmuckstücke und einige unverzierte Ritualbecher stammen aus dieser Zeit. Das Edelmetall fand man im goldhaltigen Sand der Flüsse.
Auch später war der Einfluß den diese Kultur hatte, nicht zu übersehen. Seine Formen und Götterbilder waren auch in den nachfolgenden Kulturen, wie z. B. in der Mochica-Kultur, in den Kulturen von Tiahuanaco und Huari, erkennbar.
-
Peru-Info
Erlebnisland Peru. Peru zählt wegen seiner alten prä-inkaischen Kultur zu den ältesten Kulturzentren der Welt und ist auch landschaftlich mit seiner erstaunlichen Vielfalt eines der spektakulärsten Länder der Erde. Ob Gletscher oder Urwald,
... -
Cusco - Stadt in den peruanischen Anden. Ein Reisebericht.
Cusco, die Hauptstadt der gleichnamigen Region liegt im peruanischen Andenhochland. Auf einer Höhe von etwa 3350 Metern ist diese Stadt eingebettet in eine atemberaubenden Gebirgslandschaft. Diese lädt nicht nur zur zu sportlichen Aktivitäten in der
... -
Der Titicacasee in Peru
Immerhin 16 mal so groß wie der Bodensee, aber an der tiefsten Stelle nur knapp 200 Meter tief, eine Kultstätte sondergleichen und der Legende nach der Ursprung des Inkareiches. Der Titicacasee gehört zu den ganz großen Reisezielen des
... -
Cusco, Puno und Arequipa
Der Süden von Peru, bietet Cusco, Machu Pichu, Titicacasee, Colca Canyon und hohe Vulkane (Misti, Chachani, Ampato, Coropuna). Wandern, Trekking und Bergsteigen um Cusco und Machu Pichu, am Titicacasee, im Colca Canyon und an den Vulkanen Misti,
... -
Beste Reisezeiten in Peru
In Peru unterscheidet man klimatisch zwischen drei Regionen: dem Altiplano (Hochland), dem Urwald und der Küste. Die optimale Reisezeit für Peru liegt wohl zwischen Juni und August. Es herrscht im Hochland eine klare Fernsicht, denn der Himmel ist meist
... -
Cordillera Blanca
Die Cordillera Blanca in Peru – ein Paradies für Wandern, Trekking, Klettern und Bergsteigen. Die Cordillera Blanca bei Huaraz im Herzen von Peru lädt zum Wandern, Trekking, Klettern und Bergsteigen ein. Huascaran, Alpamayo, Tocllaraju, Nevado Pisco,
... -
Die Cordillera Blanca im Norden von Peru. 50 Berge über 5700m.
Cordillera Blanca in Peru – ein Paradies für Wandern, Trekking, Klettern und Bergsteigen. Von Huaraz aus, im Herzen der Cordillera Blanca, erreichen Sie Traumziele für Bergsteiger: Huascaran, Alpamayo, Tocllaraju, Nevado Pisco und Artesonraju. Und
... -
Bergsteigen in Peru
Für Bergsteiger ist Peru ein wahres Paradies. Durch das gesamte Land ziehen sich die Anden und entlang der Kordilleren finden sich zahlreiche Ziele die sich besonders zum Wandern und Bergsteigen eignen. So erheben sich in Peru allein 56
... -
Erlebnisland Peru
Für Bergsteiger ist Peru ein wahres Paradies. Durch das gesamte Land ziehen sich die Anden und entlang der Kordilleren finden sich zahlreiche Ziele die sich besonders zum Wandern und Bergsteigen eignen. So erheben sich in Peru allein 56
... -
Cordillera Huayhuash - Die schönsten Trekkingrouten in Peru
Die Cordillera Huayhuash in Peru – ein Paradies für Wandern, Trekking, Klettern und Bergsteigen. Die Cordillera Huayhuash nahe bei Huaraz bietet exzellente Möglichkeiten zum Wandern, Trekking, Klettern und Bergsteigen. Laguna Jahuacocha, Siula Grande,
... -
Cordillera Huayhuash
Die Cordillera Huayhuash in Peru ist ein wahres Paradies für Wandern, Trekking, Klettern und Bergsteigen. Von Huaraz aus erreichen Sie die Cordillera Huayhuash mit ihren exzellente Möglichkeiten zum Wandern, Klettern und Bergsteigen: Laguna
... -
Die Chimu-Kultur - Im Norden von Peru
Die Chimu-Kultur setzte sich in der Zeit von 1250 bis 1470 im Norden von Peru in der Gegend um die Stadt Trujillo durch. Zur Zeit der größten Ausdehnung reichte ihr Einfluss im Norden bis zur Grenze von Ecuador und im Süden bis Lima. Ihre
... -
Der Süden von Peru
Der Süden von Peru bietet mit Cusco, Machu Pichu, Titicacasee, Colca Canyon und den Vulkane Misti, Chachani, Ampato, Coropuna traumhafte Ziele für Wandern, Trekking und Bergsteigen. Neben dem sagenumwobenen Titicacasee mit den Inseln Amantani,
... -
Peru - entdecke Berge und Regenwälder, Menschen und Kultur
Das Reiseland Peru. Ein Erlebnis, das du nie vergessen wirst. Du wandelst durch mystische Inkastätten, erlebst den tiefblauen Titicacasee, erkundst die Hauptstadt Lima und gehst auf Spurensuche vergangenen Kulturen im unberührter Landschaft. Die
...