Abseits von Machu Picchu birgt Nordperu ebenso beeindruckende, teils ältere Präinka-Ruinen großer Zivilisationen wie der Moche, Chimú und Chachapoya. Highlights sind Kuelap, die Festung der "Wolkenkrieger", die größte Lehmziegelstadt Chan Chan, die Königsgräber von Huaca Rajada (Sipán) mit den Schätzen des "Herrn von Sipán", und das mystische Gran Pajatén im Nebelwald. Diese vergessenen Königreiche bieten monumentale Tempel und geheimnisvolle Grabkammern, die ein reiches kulturelles Erbe abseits des Massentourismus präsentieren und sich ideal für Kultur- und Wanderinteressierte eignen.
Peru abseits der Touristenpfade: Die antiken Wunder des Nordens
Tauche ein in die Welt der Moche, Chimú und Chachapoya - für Abenteurer und Kulturinteressierte
Wenn man an Peru denkt, kommt vielen sofort Machu Picchu in den Sinn. Doch abseits der bekannten Pfade im Süden des Landes warten im Norden Perus ebenso beeindruckende – teils sogar ältere – Ruinenstätten darauf, entdeckt zu werden. Hier zeugen monumentale Tempel, steinerne Städte und geheimnisvolle Grabkammern von großen Zivilisationen wie den Moche, Chimú, Lambayeque und Chachapoya, aber auch von der nördlichen Expansion der Inka.
Diese sollen in absehbarer Zeit auch unsere umfangreichen Peruprogramme bereichern. Dazu halten wir euch auf dem Laufenden.
Überblick: Wichtige archäologische Stätten im Norden Perus
- Kuelap – Festung der Wolkenkrieger (Chachapoya)
- Chan Chan – Größte Lehmziegelstadt der Welt (Chimú)
- El Brujo – Moche-Zentrum mit der Grabstätte der Señora de Cao
- Huaca Rajada (Sipán) – Königsgräber der Moche
- Túcume – Pyramidenstadt der Lambayeque-Kultur
- Cajamarca – Schauplatz der Gefangennahme Atahualpas durch die Spanier
- Gran Pajatén – Mystische Ruinenstadt im Nebelwald
- Huaca del Sol y de la Luna – Zeremonialzentren der Moche bei Trujillo
- La Congona – Chachapoya-Siedlung mit typischer Rundbauweise
Vier Highlights im Detail
1. Kuelap – Die vergessene Festung der Chachapoya
Lage: Region Amazonas, nahe Chachapoyas
Anreise: Von Chachapoyas über Nuevo Tingo mit Seilbahn erreichbar
Wandermöglichkeiten: Aufstieg von Tingo Viejo zu Fuß (ca. 3 Std., 1.200 Hm) oder entlang des „Camino de los Chachapoya“
Beschreibung:
Kuelap gilt als das „Machu Picchu des Nordens“ – und das nicht zu Unrecht. Die gewaltige, auf 3.000 m Höhe thronende Zitadelle wurde von der Chachapoya-Kultur ab dem 6. Jh. n. Chr. errichtet. Die Anlage ist von einer bis zu 20 Meter hohen Mauer umgeben und beherbergt mehr als 400 runde Steinhäuser auf mehreren Terrassen.
Die Funktion von Kuelap ist noch nicht abschließend geklärt – sie diente wohl sowohl als befestigte Stadt als auch als religiöses Zentrum. Beeindruckend sind die filigranen geometrischen Verzierungen an den Hauswänden sowie die monumentalen Tore, die nur wenige Personen gleichzeitig passieren lassen – ein ausgeklügelter Verteidigungsmechanismus.
2. Chan Chan – Die größte Lehmstadt der Welt
Lage: Region La Libertad, nahe Trujillo
Anreise: Kurze Fahrt von Trujillo oder Spaziergang entlang der Küste
Wandermöglichkeiten: Spaziergänge durch die Ruinen, Besuch weiterer nahegelegener Tempel (z. B. Huaca Esmeralda)
Beschreibung:
Chan Chan war die Hauptstadt der Chimú-Kultur und entstand etwa im 9. Jh. n. Chr. Auf einer Fläche von rund 20 Quadratkilometern lebten hier einst bis zu 60.000 Menschen – eine wahre Megastadt für präkolumbianische Verhältnisse. Das Stadtzentrum bestand aus zehn großen Palastanlagen mit Zeremonialhöfen, Wohnräumen, Lagern und Begräbnisstätten.
Besonders auffällig sind die kunstvollen Reliefs in den Lehmwänden: Wellen, Pelikane, Fische und Fischernetze zeigen den engen Bezug der Chimú zum Meer. Obwohl große Teile von Chan Chan durch Witterung und El-Niño-Ereignisse beschädigt wurden, lässt sich die einstige Größe und Raffinesse der Stadt bis heute erahnen.
3. Huaca Rajada / Sipán – Das Grab des Herrn von Sipán
Lage: Region Lambayeque, nahe Chiclayo
Anreise: 30 km von Chiclayo, gut erreichbar per Taxi oder Tour
Wandermöglichkeiten: Spaziergänge durch die Anlage und Besuch des hervorragenden Museums in Lambayeque
Beschreibung:
1987 machte diese Stätte weltweit Schlagzeilen: Das Grab des „Señor de Sipán“ – ein unberaubtes Königsgrab der Moche-Kultur – wurde entdeckt. Die Grabbeigaben waren so reichhaltig wie die des Tutanchamun: Goldschmuck, Waffen, Keramik und textiles Kunsthandwerk gaben Einblicke in eine hochentwickelte Zivilisation.
Die Huaca Rajada ist ein Pyramidenkomplex aus Adobe-Ziegeln. Neben dem Herrscher wurden auch seine Gefolgsleute bestattet. Der wahre Schatz aber ist heute im Museo Tumbas Reales de Sipán zu sehen – eines der besten archäologischen Museen ganz Lateinamerikas.
4. Gran Pajatén – Geheimnisvoller Nebelwaldtempel
Lage: Zwischen den Regionen San Martín und La Libertad, in schwer zugänglichem Gelände
Anreise: Nur über mehrtägige Trekkingtour von Juanjui oder Pomacochas
Wandermöglichkeiten: Anspruchsvolle Mehrtagestour durch dichten Nebelwald und steile Pfade
Beschreibung:
Gran Pajatén ist eine der mystischsten Ruinen Perus – und zugleich eine der unbekanntesten. Die Anlage liegt inmitten des Bosque de Niebla, des peruanischen Nebelwaldes, auf rund 2.800 m Höhe. Sie wird der Chachapoya-Kultur zugeschrieben, wurde später jedoch von den Inka ausgebaut.
Die Rundbauten sind mit mosaikartigen Fassaden verziert, die anthropomorphe und geometrische Figuren zeigen. Da Gran Pajatén nur schwer erreichbar ist und unter strengem Schutz steht, ist ein Besuch ein echtes Abenteuer – und eine Zeitreise in eine fast vergessene Welt.
Der Norden Perus – Ein archäologisches Juwel abseits des Mainstreams
Während der Süden Perus touristisch gut erschlossen ist, bleibt der Norden bis heute ein Geheimtipp für alle, die Kultur, Geschichte und Wandern miteinander verbinden möchten. Ob Chachapoya-Festungen im Bergnebel, gigantische Lehmstädte in der Wüste oder goldgefüllte Königsgräber – die archäologischen Schätze des Nordens stehen Machu Picchu in nichts nach.
Gerade für Wanderer, Abenteurer und Kulturinteressierte lohnt sich eine Reise in diese vergessenen Königreiche. Und wer weiß – vielleicht liegt der wahre Zauber Perus ja nicht im Süden, sondern im Nebel des Nordens.
Wer sich für Inkaruinen interessiert, kann sich gerne hier mal umschauen:
>> Auf alten Inkapfaden um Cusco und Machu Pichu Peru
Wenn es eine Tour in den Norden sein soll, bitte eine individuelle Anfrage stellen an:
Wir planen da in absehbarer Zeit aktiv zu werden und können sicher etwas organisieren.