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Uturuncu – Boliviens schlafender Riese mit geheimnisvollem Innenleben

Uturuncu – Boliviens schlafender Riese mit geheimnisvollem Innenleben

Der bolivianische Vulkan Uturuncu, seit 250.000 Jahren inaktiv, gibt Forschern Rätsel auf. Bodenhebung und Gasemissionen deuten auf innere Aktivität hin, weshalb er als „Zombie-Vulkan“ bezeichnet wird. Neueste Studien zeigen jedoch, dass diese Veränderungen nicht durch aufsteigendes Magma verursacht werden, sondern durch heiße Flüssigkeiten und Gase aus dem tief liegenden Altiplano-Puna-Magma-Körper. Trotz beobachteter Fumarolen und anhaltendem Interesse wird die Besteigung des Uturuncu weiterhin als risikoarm angeboten, obwohl sein Innenleben ein geologisches Geheimnis Südamerikas bleibt.

Geheimnisse unter der Oberfläche: Was im Vulkan Uturuncu wirklich vor sich geht

Seit über 250.000 Jahren ist der Vulkan Uturuncu in Bolivien still. Doch in den letzten Jahren sorgte er bei Forschern für Aufsehen: Der Boden hebt sich, Gase steigen auf, und tief unter der Oberfläche baut sich Druck auf. Kein Wunder, dass manche ihn den „Zombie-Vulkan“ nennen – totgeglaubt, aber nicht ganz still.

Doch was steckt wirklich dahinter?

Neue Studien zeigen: Die Aktivität stammt nicht von aufsteigendem Magma auf dem Weg zum Ausbruch – sondern von heißen Flüssigkeiten und Gasen, die aus dem riesigen, tief verborgenen Altiplano-Puna-Magma-Körper aufsteigen. Diese Bewegung erzeugt Druck und führt zu den beobachteten Veränderungen – ohne dass ein Ausbruch unmittelbar bevorsteht.

Mit über 1.700 analysierten Erdbeben und Untersuchungen an Gesteinsproben versuchen Wissenschaftler herauszufinden, wie dieser „schlafende Riese“ mit seiner Umgebung interagiert – und ob er irgendwann doch erwacht.

Der Uturuncu ist nicht explosiv aktiv – aber er lebt. Und was er unter seiner Oberfläche verbirgt, bleibt eines der spannendsten geologischen Rätsel Südamerikas. Auch früher konnte ich immer mal kleine Fumarolen am Weg,  bei der Besteigung des Uturuncu beobachten

Wir bieten seine Besteigung jedenfalls erstmal weiterhin an, das Risiko ist sehr überschaubar und es gibt für dieses Jahr einige Interessenten für den Berg.

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Nun noch ein paar Infos und Fakten zum Berg:

Uturuncu – Der höchste Vulkan Südwest-Boliviens

Lage und Geografie

Der Uturuncu liegt im Südwesten Boliviens in der Provinz Sud Lípez, Departamento Potosí, nahe der Grenze zu Chile und dem berühmten Salar de Uyuni. Er erhebt sich majestätisch aus der Hochlandwüste des Altiplano.

  • Koordinaten: ca. 22°16′S, 67°11′W
  • Gebirge: Cordillera Lípez (Teil der Anden)
  • Regionale Talorte:
    • Quetena Chico (ca. 4.200 m ü. M.) – wichtigster Ausgangspunkt
    • Tupiza, Uyuni oder San Pedro de Atacama (Chile) als regionale Verkehrsknoten

Höhe und Vulkantyp

  • Gipfelhöhe: ca. 6.008 Meter über dem Meeresspiegel
  • Typ: Stratovulkan
  • Letzte bekannte Eruption: vor über 250.000 Jahren

Der Vulkan zählt zu den am leichtesten zugänglichen 6000ern der Welt, ist jedoch geologisch hochaktiv im Untergrund (Gasaufstieg, Bodenhebung).

Geologische Besonderheiten

Der Uturuncu besteht aus andesitischem bis dacitischem Vulkangestein.

Unter ihm liegt der gigantische Altiplano-Puna-Magma-Körper, einer der größten bekannten Magmareservoirs der Erde.

Trotz fehlender jüngerer Eruptionen zeigen GPS-Messungen, dass sich der Boden seit Jahren leicht hebt – ein Hinweis auf Aktivität tief im Inneren.

Anfahrt

Die Anreise erfolgt meist über Uyuni oder Tupiza per Allradfahrzeug (Tour oder Privattransfer).

Ab Quetena Chico, einem kleinen Anden-Dorf, gelangt man über eine Schotterstraße bis zu einem alten Minenweg, der auf über 5.700 m führt – dem höchsten fahrbaren Punkt Südamerikas.

Besteigung des Uturuncu

Route:

Die Besteigung gilt als technisch einfach (T2–T3), aber höhenbedingt anstrengend.

  • Vom „Minenparkplatz“ auf ca. 5.400 m erfolgt der Aufstieg in 3–4 Stunden zum Gipfel.
  • Der Weg verläuft meist auf einem alten Fahrweg, nur der letzte Abschnitt führt über loses Gestein und Blockfelder.

Anforderungen:

  • Sehr gute Höhentoleranz erforderlich (Kopfschmerzen, Übelkeit möglich).
  • Kein Klettern notwendig, aber Trittsicherheit und gute Kondition empfohlen.
  • Gletscherfrei, aber bei Schnee oder Eis Vorsicht geboten.

Der Uturncu ist ein Kandidat für den leichtesten 6000er der Welt!

Beste Zeit:

  • Mai bis Oktober (Trockenzeit mit klaren Tagen, kalten Nächten).
  • Von September bis November sind die Nächte weniger klat und tendenziell herrscht weniger Wind im oberen Bereich, das Wetter ist aber in der Regel noch stabil.

Besondere Bestimmungen

Die Besteigung des Uturuncu unterliegt lokalen Regeln:

  • Ein lokaler Führer ist verpflichtend, buchbar in Quetena Chico oder über Agenturen in Uyuni/Tupiza. Dies dient dem Schutz der Natur, der Sicherheit der Besucher und der Förderung der lokalen Gemeinden.
  • Eintrittsgebühren können je nach Route und Gemeinde erhoben werden.

Der Uturuncu ist nicht nur ein leicht zugänglicher 6000er, sondern auch einer der geologisch spannendsten Vulkane Südamerikas. Die Kombination aus großer Höhe, einmaliger Aussicht und mysteriöser innerer Aktivität macht ihn zu einem Top-Ziel für Höhenwanderer, Hobbyvulkanologen und Abenteurer.

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