Der Cotopaxi - Ecuadors majestätischer Paradevulkan bedeutet eine permanente Gefahr für sein Umland

 Der Cotopaxi - Ecuadors majestätischer Paradevulkan bedeutet eine permanente Gefahr für sein Umland
Der Cotopaxi ist einer der aktivsten Vulkane der nördlichen Anden.

Der Cotopaxi in Ecuador ist mit seiner symmetrischen Form ein beliebter Anziehungspunkt für Bergsteiger, aber auch einer der gefährlichsten Vulkane der Erde. Besonders verheerend sind seine Ausbrüche, die durch die permanente Eiskappe massive Lahare (Schlammströme) auslösen. Nach einer langen Ruhephase meldete sich der Vulkan 2015 eindrucksvoll zurück. Seitdem ist er wieder moderat aktiv und wird engmaschig überwacht. Obwohl Besteigungen wieder möglich sind, bleibt die Gefahr plötzlicher Eruptionen bestehen.

Der Cotopaxi: Majestätische Gefahr in Ecuador

Einer der schönsten und gefährlichsten Vulkane der Welt kehrt nach langer Ruhephase zurück

Der Cotopaxi zählt zu den bekanntesten und schönsten Vulkanen Südamerikas. Mit seiner nahezu perfekten, symmetrischen Kegelform, seiner schneebedeckten Gipfelregion und der leichten Erreichbarkeit ist er allerdings nicht nur ein Magnet für Bergsteiger, sondern leider auch einer der gefährlichsten Vulkane der Erde.

Allgemeine Fakten zum Cotopaxi

  • Lage: Zentrale Anden Ecuadors, im gleichnamigen Cotopaxi-Nationalpark, ca. 50 km südlich von Quito.
  • Höhe: 5897m
  • Typ: Ein Stratovulkan mit permanenter Eiskappe (hin und wieder schmelzen mal größere Teil bei Ausbrüchen ab...).
  • Erstbesteigung: 1872 durch Wilhelm Reiss (Deutschland) und Ángel Escobar (Kolumbien).
  • Aktueller Normalweg: Von der José-Ribas-Hütte (4.800 m) über Gletscherfelder zum Kraterrand und auf den Gipfel.
  • Schwierigkeit: technisch mäßig schwierig (PD), Der Berg ist jedoch wegen der Höhe und Spaltengefahr ernst zu nehmen.
  • Saison: Am besten zwischen Juni und August oder Dezember bis Februar, da ist es tendenziell am trockensten, allerdings ist es in Ecuador das ganze Jahr über recht feucht.

Trotz seiner Höhe ist der Cotopaxi ein beliebter Einsteiger-Vulkan für Hochtouristen, denn bei guten Bedingungen ist die Besteigung in etwa 6–8 Stunden vom Refugio möglich. Vorausgesetzt werden Gletschererfahrung, gute Akklimatisation und ein ortskundiger Bergführer (in Ecuador gesetzlich vorgeschrieben).

Die Ausbruchsgeschichte des Cotopaxi

Der Cotopaxi ist einer der aktivsten Vulkane der nördlichen Anden. Er hat im Laufe der letzten Jahrhunderte wiederholt heftige Eruptionen erlebt. Seine Aktivität zeichnet sich durch explosive Ausbrüche, pyroklastische Ströme und gefährliche Lahare (Schlammströme) aus – vor allem wegen der mächtigen Gletscherkappe, die bei Eruptionen schmilzt und große Wassermassen freisetzt.

Historisch dokumentierte Ausbrüche:
  • 1534: Erste überlieferte Aktivität, zeitgleich mit der spanischen Invasion. Berichte sprechen von "Feuer und Asche am Himmel".
  • 1742, 1768, und 1877: Besonders verheerend war der Ausbruch im Jahr 1877: Heftige Lahare zerstörten Brücken und Dörfer in einem Umkreis von über 100 km. Die Schlammströme erreichten sogar den Amazonas-Regenwald und den Pazifik. Der Krater wurde geöffnet, Gletscherbereiche schmolzen massiv ab.
  • 1903–1904 und 1940–1942: Kleinere, aber anhaltende Asche- und Dampfemissionen.
  • Seitdem lange Ruhe - bis 2015

Über 70 Jahre war der Cotopaxi weitgehend ruhig. Dies führte bei vielen Menschen zur Wahrnehmung eines „schlafenden Riesen“.

Der Ausbruch von 2015–2016

Im August 2015 meldete sich der Cotopaxi mit mehreren Explosionen und Ascheeruptionen zurück. Die Asche stieg bis zu 12 km hoch und wurde bis nach Quito getragen. Die Behörden riefen den Alarmzustand aus. Wanderer und Bergsteiger mussten den Park verlassen, die Besteigung war für fast zwei Jahre verboten. Die Aktivität klang Ende 2016 langsam ab.

Bedeutung des Ausbruchs:

Er war ein Weckruf, dass der Cotopaxi keinesfalls erloschen ist. Es wurden neue Evakuierungspläne erstellt, Überwachungssysteme modernisiert und Sicherheitszonen neu definiert.

Aktuelle vulkanische Aktivität (Stand 2025)

Seit dem Ende des Ausbruchs 2016 ist der Cotopaxi wieder regelmäßig aktiv – allerdings auf niedrigem bis moderatem Niveau. Das vulkanologische Institut Ecuadors (IG-EPN) überwacht den Vulkan engmaschig.

  • 2023–2024: Zunehmende seismische Aktivität, leichte Ascheemissionen und Gasausstoß. Es wurden flüchtige Erhöhungen der thermischen Signale festgestellt.
  • 2025: Der Vulkan gilt aktuell als moderat aktiv. Sporadische Ausgasungen (meist Wasserdampf, teils Schwefeldioxid) sind häufig. Kleine Aschewolken wurden zuletzt im Mai 2025 beobachtet, ohne nennenswerte Folgen.

Besteigungen sind derzeit wieder möglich, aber es besteht jederzeit das Risiko kurzfristiger Sperrungen bei erhöhter Aktivität.
Das IG-EPN gibt regelmäßig Bulletins heraus und arbeitet eng mit dem Zivilschutz zusammen. Für Besucher gilt: Vor einer Besteigung sollten aktuelle Warnstufen und Wetterbedingungen unbedingt geprüft werden.

>> Bergsteigen am Äquator in Ecuador. Wir besteigen die Vulkane Cotopaxi, Chimborazo und Illiniza Norte.

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