Die Torres del Paine sind das Herzstück eines der berühmtesten Nationalparks Patagoniens. Die markanten Granittürme des Paine-Massivs ziehen Naturliebhaber und Trekker an. Mit dem "W"- und dem anspruchsvolleren "O"-Trek bieten sich zwei weltbekannte Routen an. Der Park besticht durch eine einzigartige Kombination aus Bergen, Gletschern und Steppenlandschaft. Für den Besuch gelten strenge Regeln, um das UNESCO-Biosphärenreservat zu schützen. Aufgrund seiner Schönheit und Wildheit zählt er zu den Top-Reisezielen in Südamerika.
Die Torres del Paine: Ikonische Gipfel in Patagonien
Chiles Nationalpark besticht durch markante Granittürme, anspruchsvolles Trekking und eine spektakuläre Naturlandschaft
Im Süden Chiles erhebt sich eines der eindrucksvollsten Naturwunder Südamerikas: die Torres del Paine. Diese markanten Granittürme sind das Wahrzeichen des gleichnamigen Nationalparks und zählen zu den bekanntesten und beliebtesten Reisezielen Patagoniens. Sie ziehen Trekker, Bergsteiger und Naturliebhaber aus der ganzen Welt an. Der Parque Nacional Torres del Paine begeistert mit einer spektakulären Kombination aus schroffen Bergen, weiten Steppen, türkisfarbenen Seen, tief eingeschnittenen Tälern und Gletschern. Da die "Torres" fast nur als Gesamtwerk erwähnt werden, stelle ich hier mal die wichtigsten Einzelberge vor:
Die wichtigsten Berge der Region
Das Herzstück des Nationalparks bildet das Paine-Massiv (Cordillera del Paine), das sich deutlich von der Hauptkette der Anden abhebt.
Die bedeutendsten Gipfel und Formationen sind:
Torres del Paine (Nord-, Mittel- und Süd-Turm)
Die drei spitzen Granitzinnen geben dem Park seinen Namen. Sie ragen steil und nahezu senkrecht über 2.800 Meter empor. Ihre Form erinnert an Türme, daher der Name. Der Süd-Turm (Torre Sur) ist mit 2850m der höchste der drei.
Cerro Paine Grande
Mit 2884m ist er der höchste Berg des Paine-Massivs. Er liegt westlich der Torres und ist wegen seiner vergletscherten Flanken ein spektakulärer Anblick.
Los Cuernos del Paine
Die "Hörner des Paine" sind durch ihren zweifarbigen Aufbau (dunkle Kappen aus Sedimentgestein über hellem Granit) besonders markant. Der höchste "Cuerno" ist 2600m hoch.
Monte Almirante Nieto
Ein 2670m hoher, stark vergletscherter Gipfel, der sich südlich der Torres del Paine erhebt und ein beliebtes Motiv bei Sonnenaufgang ist.
Trekking und Wandern
Der Nationalpark gilt als eines der Top-Trekking-Ziele weltweit. Zwei Hauptrouten dominieren das Angebot:
W-Trek (4–5 Tage)
Der beliebteste Trek folgt einem "W"-förmigen Verlauf durch das Tal des Río Ascencio zu den Torres, weiter zum Französischen Tal und endet beim Grey-Gletscher. Er bietet abwechslungsreiche Landschaften und spektakuläre Aussichten. Es handelt sich um den Klassiker schlechthin in Patagonien und eine der beliebtesten Trekkingrouten in ganz Südamerika. Die Infrastruktur in diesem Bereich ist extrem gut. Es ist möglich diese Runde ohne Zeltübernachtungen zu wandern. Es stehen verschiedene (recht kostenintensive) Unterkünfte nahe an praktisch allen Lagerplätzen zur Verfügung.
O-Trek oder Circuito Macizo Paine (7–10 Tage)
Eine Umrundung des gesamten Paine-Massivs, die zusätzlich abgelegene Gebiete wie den John-Gardner-Pass beinhaltet. Der "O" ist weniger frequentiert und anspruchsvoller als der "W"
Hier muss zum Großteil gezeltet werden. Wer nicht 150 Dollar pro tag für einen Träger übrig hat, muss ausserdem sein Gepäck selbst tragen, inklusive Zelt, Schlafsack und Essen für mehrere Tage.
Beide Routen sind gut markiert und bieten Zeltplätze, Refugios und einige Hütten zur Übernachtung. Vorausbuchungen sind Pflicht, besonders in der Hauptsaison (Dezember–März).
Klettern in den Torres del Paine
Die Torres und Cuernos bieten spektakuläre, aber auch extrem anspruchsvolle alpine Kletterrouten, die fast ausschließlich erfahrenen Alpinisten vorbehalten sind. Für alle Routen auf die Gipfel innerhalb der Parkgrenzen braucht es ein Permit. Diese sind nicht unter 800 Dollar pro Berg zu bekommen, trotzdem aber durchaus begehrt.
Hier zwei klassische Routen:
Torre Central – "Bonington-Whillans-Route"
- Erstbegangen 1963 von Chris Bonington und Don Whillans – ein Meilenstein in der Geschichte des patagonischen Alpinismus.
Torre Norte – "Aste-Route"
- Eine der klassischen alpinen Linien auf die Nord-Torre, benannt nach Armando Aste, der sie in den 1960er Jahren eröffnete.
Das Wetter ist ein zentraler Unsicherheitsfaktor in Torres del Paine. Plötzliche Stürme, starke Winde und Neuschnee erschweren viele Unternehmungen. Es wird durchaus von Bergsteigern berichtet die nach 3 Wochen Schlechtwetter im Lager unverrichteter Dinge aus dem Nationalpark abgezogen sind...
Geschichte und Bedeutung
Der Name Paine stammt aus der Sprache der indigenen Tehuelche und bedeutet „blau“. Nicht zu verwechseln mit "Peine", was auf Spanisch Kamm bedeutet. Auch das wäre ja ein durchaus nachvollziehbarer Name. Der Nationalpark wurde 1959 gegründet und 1978 von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt. Bereits im 19. Jahrhundert erkundeten Europäer wie Lady Florence Dixie das Gebiet. Seit den 1990er Jahren ist Torres del Paine international bekannt und gilt heute als chilenisches Naturjuwel.
Die Region spielt auch für den Naturschutz eine zentrale Rolle. Hier leben bedrohte Arten wie der Andenkondor, das Nandu, der Puma und das Guanako. Die vielfältigen Ökosysteme reichen von steppenartigen Ebenen bis zu subpolaren Regenwäldern.
Übrigens sind fast alle Pumavideos die ich gesehen habe in dieser Region aufgenommen worden. Also Augen auf beim Wandern, Pumas in freier Wildbahn sind sehr schwer zu sehen.
Nationalpark-Regeln, Eintritt und Infrastruktur
Der Park wird vom chilenischen Umweltministerium (CONAF) verwaltet. Es gelten strenge Vorschriften zum Schutz der Natur:
- Zelten nur auf offiziellen Campingplätzen.
- Offenes Feuer ist strengstens verboten.
- Müll muss selbst wieder mitgenommen werden.
- Wanderer müssen registriert sein und feste Reservierungen vorweisen
Eintrittspreise (Stand 2025):
- Internationale Besucher: ca. 35.000 CLP (rund 35–40 €) pro Tag
- Einheimische: reduziert (ca. 7.000–10.000 CLP) pro Tag
- Gültigkeit: 3 Tage (verlängerbar gegen Aufpreis)
Die Zufahrt erfolgt meist von Puerto Natales (112 km), wo sich auch die meisten Unterkünfte und Reiseanbieter befinden. Die Anreise nach Puerto Natales wiederum erfolgt häufig über Punta Arenas oder El Calafate (Argentinien). Busverbindungen und Transfers existieren regelmäßig. Punta Arenas wird mehrmals täglich von Santiago und auch Puerto Montt aus angeflogen.
>> Trekking in Patagonien: Torres de Paine, Calafate und Chalten